Ravensburg

Sanierung des Wangener Krankenhauses: 30 Millionen für die Zukunft!

Im Landkreis Ravensburg steht das Wangener Krankenhaus vor enormen Herausforderungen. Die bauliche Substanz des Krankenhauses, das seit rund 40 Jahren in Betrieb ist, zeigt gravierende Mängel, die nun dringende Sanierungsmaßnahmen erfordern. Die Kreisverwaltung hat in einer Sitzung ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, das für die Instandhaltung des Gebäudes Investitionen in Höhe von mindestens 30 Millionen Euro vorsieht. Angesichts des Alters des Gebäudes, dessen Kern fast 100 Jahre alt ist, stellt sich die Frage nach der langfristigen Zukunft dieses Standortes.

Die Situation ist alarmierend: Technische Einrichtungen und Funktionsräume sind am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. In den kommenden Jahren wird die Landkreisverwaltung die notwendigen Gelder aufbringen müssen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Das Kernproblem ist, dass ein Neubau im momentanen Planungsstand noch in weiter Ferne liegt, weshalb die Verwaltung von einem mindestens zehnjährigen „Interimszeitraum“ für den Bestandsbau ausgeht.

Dringende Sanierungsmaßnahmen

Die Analyse der aktuellen Baulichkeiten hat ergeben, dass insgesamt 93 Einzelmaßnahmen notwendig sind, um den Betrieb des Krankenhauses vorübergehend aufrechterhalten zu können. Besondere Priorität genießen dabei folgende Punkte:

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  • OP-Bereich: Die chirurgischen Säle bedürfen dringend einer technischen Erneuerung, da seit vielen Jahren keine Modernisierung durchgeführt wurde. Die aktuellen Technologien entsprechen nicht mehr den Anforderungen, und der Grundriss muss aufgrund veränderter Abläufe angepasst werden.
  • Bettenhäuser: Mehrere Markisen sind defekt, es bestehen massive Mängel an Aufzugstüren sowie teilweise an den Decken. Besonders kritisch sind die nicht mehr funktionierenden Fenster, durch die ein adäquater Luftaustausch in den Patientenzimmern nicht gewährleistet ist.
  • Generelle Instandhaltungsbedarfe: Dazu zählen die Erneuerung von Brandschutztüren, der Kaltwasserhauptleitung sowie der Verbesserung des Brandschutzes und der Digitalisierung der Infrastruktur durch ein neues Datennetzwerk.

Allein für diese vordringlichen Maßnahmen werden bereits rund 20 Millionen Euro veranschlagt, wobei die Modernisierung des OP-Bereichs mit etwa zwölf Millionen Euro den größten Kostenfaktor darstellt.

Die Oberschwabenklinik als Träger wird die Instandhaltungsrücklage zuerst zur Finanzierung der Maßnahmen heranziehen. Jedoch ist unklar, ob diese Rücklage für die hohen Summen ausreichen wird, und die Landkreisverwaltung rechnet mit einem nur teilweisen Erhalt von Landesförderungen.

Die Planungen für die kritischen OP-Säle sollen bis Mitte 2026 abgeschlossen sein, mit der Möglichkeit, dass die Bauarbeiten ab der zweiten Jahreshälfte 2026 beginnen. Die Arbeiten für die weiteren wichtigsten Bereiche sind bis Ende 2027 vorgesehen.

Bisher hat der Kreistag nur die Planung für die OP-Säle genehmigt. Die übrigen bedeutenden Sanierungsmaßnahmen werden in Vorbesprechungen behandelt. Der geplante Neubau für das Westallgäu bleibt vorerst ungewiss, da noch unklare rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen für eine mögliche Zusammenarbeit bestehen.

Die Entwicklungen rund um das Wangener Krankenhaus unterstreichen die Notwendigkeit dringender Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur der Region. Die kommenden Jahre werden entscheidend für die Zukunft des Standorts sein, insbesondere im Hinblick auf die geplanten Sanierungsmaßnahmen und die notwendige Klärung der Neubauplanung.

Mehr Details zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen sind in einem ausführlichen Bericht auf www.schwaebische.de zu finden.

Quelle/Referenz
schwaebische.de

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