Psychische Gewalt am Arbeitsplatz ist weit verbreitet, doch bleibt oft im Verborgenen. In einer aktuellen Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) haben 32 Prozent der Beschäftigten mit häufigem Kunden- oder Patientenkontakt im letzten Jahr verbale Übergriffe erlebt, berichtet der Schwarzwälder Bote. Dabei sind Beleidigungen und Beschimpfungen die häufigsten Formen, gefolgt von Spott und Drohungen. Besonders betroffen sind Frauen, die in der Befragung mit 41 Prozent öfter von psychischer Gewalt berichten als Männer (32 Prozent).
In bestimmten Branchen, wie dem Gesundheits- und Sozialwesen, sind die Zahlen alarmierend: Über die Hälfte der Befragten gab an, bereits von einem verbalen Übergriff betroffen zu sein. Die DGUV hat die Problematik erkannt und fordert, dass Unternehmen klare Maßnahmen gegen Gewalt am Arbeitsplatz umsetzen. Diese könnten unter anderem Deeskalationstrainings und die systematische Erfassung von Gewaltvorfällen umfassen, was auch in der Umfrage angesprochen wurde. Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, betont: "Unsere Umfrage macht diese Formen von Gewalt sichtbar, und wir müssen mehr Bewusstsein dafür schaffen", wie Presseportal berichtet.
Obwohl die Zahlen alarmierend sind, zeigen viele Unternehmen eine wachsende Sensibilität für das Thema und initiieren bereits präventive Maßnahmen. Jährlich kommen zwischen 9.000 und 13.000 Arbeitsunfälle durch gewalttätige Übergriffe vor, jedoch wird der Großteil dieser Vorfälle nicht gemeldet. Dies ist bedenklich, da die Dunkelziffer vermutlich höher ist. Aus der Umfrage geht hervor, dass lediglich 12 Prozent der Betroffenen den Vorfall bei Behörden angezeigt haben. Nur wenig mehr als die Hälfte hat den Vorfall ihrer Führungskraft gemeldet. Ein Umdenken ist erforderlich, um die Sicherheit und das Wohlergehen aller Mitarbeiter zu gewährleisten.
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