In Friedrichshafen sorgt der geplante Abriss eines historischen Waschhauses für hitzige Diskussionen. Der markante Klinkerbau an der Eugenstraße, der Teil des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks war und historisch für die Wartung von Bahnfahrzeugen genutzt wurde, steht nun zur Debatte. Philipp Fuhrmann, Stadtrat des Netzwerks für Friedrichshafen, zeigt sich verärgert darüber, dass die Deutsche Bahn den Abriss vorantreibt, noch bevor ein verabredeter Vor-Ort-Termin stattgefunden hat. Er wirft dem Unternehmen vor, „Fakten schaffen“ zu wollen und damit die Öffentlichkeit unter Druck setzen zu wollen.
Das Waschhaus, das nicht unter Denkmalschutz steht, hat in der städtischen Geschichte einen bedeutsamen Platz eingenommen. Beginnend im 19. Jahrhundert war es ein wichtiger Standort für Bahnmitarbeiter. Fuhrmann betont, dass der Abriss in der aktuellen Phase nicht gerechtfertigt sei und spricht sich für eine mögliche zukünftige Nutzung des Gebäudes aus. Mit dem Netzwerk habe man bereits Gespräche über die Erhaltung und mögliche Wiederverwendung des Gebäudes initiiert und wolle die Stadtverwaltung einbeziehen.
Reaktionen von der Bahn und der Stadtverwaltung
Die Verantwortlichen der Bahn sind der Meinung, dass alle erforderlichen baurechtlichen Prozesse bereits abgeschlossen sind. Sie betonen, dass die Entscheidung für den Abriss im Rahmen ihrer gesetzlichen Rechte steht. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Prüfung artenschutzrechtlicher Belange nicht in die Hände der Stadtverwaltung falle, sondern beim zuständigen Landratsamt Bodenseekreis liegen.
Zukünftige Planungen
Die aktuell kontrovers geführte Diskussion wird durch die Ankündigung eines Vor-Ort-Termins befeuert, der in den kommenden Wochen stattfinden soll. Bei diesem Treffen ist eine umfassende Einsicht und Erörterung sowohl der baulichen Gegebenheiten als auch der politischen Standpunkte angedacht. Die Bahnbevollmächtigte hat ihr Kommen zugesagt und will über die weiteren Planungen informieren.
Es bleibt abzuwarten, wie die Entscheidung über den Erhalt des Waschhauses und die zukünftige Nutzung des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks am Ende ausfallen wird. Der Dialog scheint jedoch nicht nur für die Stadtverwaltung und die Bahn, sondern auch für die Bürger von Bedeutung zu sein. Eine umfassende Informationsverbreitung könnte dazu beitragen, die anstehenden Fragen zu klären und eventuell das eine oder andere Missverständnis auszuräumen. Diese Situation zeigt sich als Beispiel dafür, wie Geschichte und moderne städtische Entwicklung aufeinanderprallen können.
Details und weitere Informationen zu diesem Thema können im Artikel von www.suedkurier.de nachgelesen werden.