Babynahrung im Test: PFAS-Alarm trifft 80% der kleinen Österreicher!

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Eine aktuelle Studie testete Säuglingsanfangsnahrung auf PFAS und andere Schadstoffe, Ergebnisse zeigen gesundheitliche Bedenken und Preisunterschiede.

Eine aktuelle Studie testete Säuglingsanfangsnahrung auf PFAS und andere Schadstoffe, Ergebnisse zeigen gesundheitliche Bedenken und Preisunterschiede.
Eine aktuelle Studie testete Säuglingsanfangsnahrung auf PFAS und andere Schadstoffe, Ergebnisse zeigen gesundheitliche Bedenken und Preisunterschiede.

Babynahrung im Test: PFAS-Alarm trifft 80% der kleinen Österreicher!

Am 24. September 2025 wurde eine umfassende Studie zur Säuglingsanfangsnahrung in Österreich veröffentlicht, die im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführt wurde. Über 80 Prozent der Babys in Österreich erhalten im ersten Lebensjahr diese spezielle Nahrung. Als Teil der Untersuchung testete der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in Zusammenarbeit mit Stiftung Warentest insgesamt 17 Produkte und stellte erfreulicherweise fest, dass 11 davon mit „gut“ und 6 mit „durchschnittlich“ bewertet wurden. Alle Produkte erhielten jedoch in der Kategorie „ernährungsphysiologische Qualität“ die Bestnote „Sehr gut“.

Die aktuellen Ergebnisse stehen im Kontrast zu früheren Tests, die keine sehr guten Bewertungen für Produkte in diesem Bereich erbrachten. Ein zentrales Element der neuen Studie war die erstmals durchgeführte Analyse auf polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), auch bekannt als „Ewigkeitschemikalien“. Fast alle getesteten Anfangsnahrungen wiesen PFAS nach, wobei fünf Produkte als „auffällig“ eingestuft wurden. Trotz hoher PFAS-Gehalte in einigen dieser Produkte wurde die Ernährung damit als allgemein vertretbar angesehen.

Risiken durch PFAS und andere Schadstoffe

Weitere Schadstoffe wie Glycidyl-Ester, MOAH, Blei, Kadmium, Bisphenol A (BPA) und Aflatoxin M1 blieben jedoch außen vor. Lediglich gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) wurden nachgewiesen, allerdings im Bereich der Bestimmungsgrenze. Eine Mischprobe aus drei getesteten Verpackungen enthielt Hinweise auf Cronobacter, während sechs andere Proben keine solchen Nachweise aufwiesen. Diese Bakterien können bei Säuglingen, insbesondere bei niedrigem Geburtsgewicht oder geschwächtem Immunsystem, ernsthafte Infektionen hervorrufen.

Das vorsorgliche Auslisten der betroffenen Produkte aus dem Handel zeigt, dass Sicherheitsvorkehrungen ernst genommen werden. Darüber hinaus gab es keine Nachweise von Salmonellen, Enterobakterien, Listeria monocytogenes oder Bacillus cereus. Dennoch verdeutlicht die Thematik um PFAS, dass diese Chemikalien, die als langlebig in der Umwelt gelten, ein anhaltendes Problem bedeuten können.

Preisliche Unterschiede und Empfehlungen des Gesundheitswesens

Die Preisunterschiede in der Säuglingsanfangsnahrung sind ebenfalls bemerkenswert. Eine Anfangsmilch kostet je nach Produkt im Monat bis zu 135 Euro, während eine andere gut bewertete Marke nur 42 Euro kostet. Besonders auffällig sind die höheren Preise in Österreich im Vergleich zu Deutschland, wo ein Produkt pro Kilo um 4,63 Euro günstiger ist. Dies wirft Fragen zur Preisgestaltung und Verbrauchersensibilisierung auf.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Säuglinge in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen und das Stillen zusammen mit der Einführung von Beikost bis zu zwei Jahre oder länger fortzusetzen. Es ist bekannt, dass Säuglinge als besonders empfindliche Bevölkerungsgruppe hinsichtlich der Exposition gegenüber PFAS gelten. Nach einer Studie, die im Juni 2025 veröffentlicht wurde, stammt die größte PFAS-Belastung bei Säuglingen aus der mütterlichen Übertragung während der Schwangerschaft und über Muttermilch.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die European Food Safety Authority (EFSA) haben bereits toxikologische Schwellenwerte für PFAS festgelegt. Die EU hat im Januar 2023 Höchstgehalte für PFAS in Lebensmitteln definiert, wobei besonders strenge Bestimmungsgrenzen für Kleinkinder und Säuglinge gefordert werden. Eurofins Laboratorien in Deutschland haben eine verbesserte Analysemethode entwickelt, die diese Anforderungen unterstützt.

Zusammenfassend zeigen die aktuellen Studien, dass die Exposition von Säuglingen gegenüber PFAS in Babynahrung zwar festgestellt wurde, jedoch insgesamt nicht als bedeutendes Risiko eingeschätzt wird. Die Belastungssituation scheint rückläufig zu sein, bleibt jedoch weiterhin ein bedeutsames Forschungsthema und erfordert fortwährende Überwachung und Analyse.

Für detailliertere Informationen und die vollständigen Testergebnisse lesen Sie die Berichte auf Dolomitenstadt, Lab News und Eurofins.