Alarmstufe Rot: Österreichs Photovoltaik-Ausbau droht ins Stocken zu geraten!
Alarmstufe Rot für Österreichs Energiewende: Photovoltaik-Ausbau auf Tiefstand. Politische Unsicherheiten bremsen Fortschritt.

Alarmstufe Rot: Österreichs Photovoltaik-Ausbau droht ins Stocken zu geraten!
Die österreichische Photovoltaik-Branche befindet sich in einer alarmierenden Lage, die nun durch die neuesten Zahlen aus dem dritten Quartal 2025 verdeutlicht wird: Lediglich 305 Megawatt neu installierte PV-Leistung wurden erfasst, der niedrigste Wert seit drei Jahren. Bislang wurden im gesamten Jahr 2025 etwa 1.000 Megawatt zugebaut, was weniger als der Hälfte des jährlichen Ziels im österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP) entspricht. Für die Energiewende sind jedoch jährlich 2.000 Megawatt notwendig, um Fortschritte zu erzielen. Dies bringt die Branche und auch die Klimaziele des Landes in Gefahr. Vera Immitzer, die Geschäftsführerin von PV Austria, warnt: „Der Fortschritt bricht ein, Unternehmen verlieren Aufträge und Arbeitsplätze sind gefährdet“.
Ein entscheidender Faktor für die stagnierenden Werte ist die politische Unsicherheit, die Haushalte und Betriebe dazu bewegt, geplante Projekte zu zögern oder sogar zu stornieren. Besondere Themen sind die vorzeitige Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung, unklare Förderbedingungen und Diskussionen über Zusatzkosten beim Einspeisen. Laut Immitzer und Herbert Paierl, dem Vorstand von PV Austria, ist die Branche seit Jahren auf zwei entscheidende Gesetzespakete angewiesen. Ohne verlässliche und stabile Gesetzgebung könnte ein Rückschritt beim Ausbau der erneuerbaren Energien drohen.
Dringender Handlungsbedarf
Aktuelle Stimmungsbilder aus der Branche belegen die Dringlichkeit von Maßnahmen wie eine umfassende Speicheroffensive zur Förderung von Batteriespeichern sowie einen Bürokratieabbau im Bau- und Förderwesen. Herbert Paierl fordert, dass jetzt ein solides Gesetzespaket beschlossen werden müsse, das ohne zusätzliche Belastungen für die Österreicher auskommt. „Ein sofortiger Beschluss des ElWG ist notwendig“, so Paierl. Gleichzeitig wird auf die Notwendigkeit einer langfristigen Strategie für den Photovoltaik-Ausbau verwiesen.
Die Probleme in Österreich stehen im Kontrast zu den Bemühungen in Deutschland, wo der erste PV-Gipfel am 10. März 2023 unter der Leitung von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck stattfand. Ziel war es, den Ausbau der Photovoltaikanlagen zu beschleunigen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat eine PV-Strategie mit elf Handlungsfeldern vorgelegt, die konkrete Maßnahmen zur Förderung des Solarausbaus enthält. Ein zweiter Gipfel ist bereits für Anfang Mai 2023 geplant, um die Ergebnisse der Konsultation zu präsentieren.
Öffentliche Einsichten und Ziele
Die PV-Strategie in Deutschland strebt bis 2035 die Treibhausgasneutralität im Stromsektor an und setzt sich das Ziel, bis 2030 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz sind 215 Gigawatt installierte PV-Leistung bis 2030 festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, müsste der jährliche PV-Ausbau bis 2026 auf 22 Gigawatt verdreifacht werden. Zu den konkreten Maßnahmen gehören unter anderem Erleichterungen im Baugesetzbuch und die Förderung von Agri-Photovoltaikanlagen.
Gemessen an den Zahlenlieferungen beider Länder wird ein klarer Handlungsbedarf deutlich. Während Österreich hinter seinen Zielen zurückbleibt, unternimmt Deutschland erhebliche Anstrengungen, um seine ambitionierten Vorgaben im Bereich erneuerbare Energien zu erreichen. Die Vermeidung von Treibhausgasemissionen könnte vor allem in Österreich ernsthaft gefährdet sein, wenn nicht baldige Maßnahmen ergriffen werden.
Für Österreich bleibt abzuwarten, ob die notwendigen politischen Maßnahmen schnell genug umgesetzt werden können, um den drohenden Rückschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien abzuwenden.