Mehr als 13.000 Männer weggewiesen: Gewaltschutz bleibt dringlich!
Der Gewaltschutzbericht 2024 zeigt 13.000 Betretungsverbote für Männer in Österreich, dennoch bleiben Herausforderungen bestehen.

Mehr als 13.000 Männer weggewiesen: Gewaltschutz bleibt dringlich!
In Österreich liegt die Anzahl der ausgesprochenen Betretungsverbote für Männer weiterhin auf einem hohen Niveau. Bis Anfang Dezember 2023 wurden etwa 13.000 Betretungsverbote erlassen. Dies berichtet oe24. Für das bevorstehende Weihnachtsfest wird mit einer weiteren Zunahme von Betretungsverboten gerechnet.
Die Statistiken zeigen, dass 2023 insgesamt 15.115 Betretungsverbote ausgesprochen wurden, während die Zahl im Jahr 2024 auf 14.583 sank. Dies ist ein leichter Rückgang, aber dennoch bleibt die Anzahl der Verbote auf einem bedeutenden Niveau. Die meisten Verbote wurden in Wien verhängt, wo 4.092 Männer weggewiesen wurden, verglichen mit nur 482 im Burgenland. Bei der Analyse dieser Daten betont Petra Warisch, interimistische Leiterin des Büros für Gewaltschutz im Bundeskriminalamt, die Notwendigkeit, die Zahlen über längere Zeiträume zu betrachten, um wirkliche Trends zu erkennen (ORF).
Maßnahmen zur Gewaltprävention
Mit der Einführung von Annäherungsverboten im Jahr 2020, die auch ein automatisches Waffenverbot beinhalten, wurde ein weiterer Schritt zur Bekämpfung häuslicher Gewalt gemacht. In den letzten Jahren nahmen die verpflichtenden Gewaltpräventionsberatungen für Gefährder zu. Im Jahr 2023 wurden über 12.000 Beratungen durchgeführt. Dies trägt dazu bei, die Zahl der Femizide zu senken, die 2023 um 30 % im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Bis zum 18. Dezember 2023 verloren bereits 16 Frauen ihr Leben durch (Ex-)Partner, was zeigt, dass trotz der Rückgänge Handlungsbedarf bleibt (BMI).
Die Bundesregierung hat auch neue Programme ins Leben gerufen, um das subjektive Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum zu stärken. Mädchen ab 16 Jahren und Frauen bekommen die Möglichkeit, Angsträume gemeinsam mit Präventionsbediensteten zu erkunden, um Selbstbewusstsein und Handlungsoptionen auszubauen. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Bekämpfung von Gewalt in der Privatsphäre und im öffentlichen Raum.
Erfolge und Herausforderungen im Gewaltschutz
Der Gewaltschutzbericht 2024 hebt hervor, dass es insgesamt zu einem Rückgang von Tötungsdelikten an Frauen kam. Bis zum 1. August 2024 wurden 15 Frauen getötet, im Vorjahr waren es 24 (BMI). Dies ist ein positives Zeichen, allerdings bleibt die Herausforderung der Gewaltprävention bestehen, insbesondere im Hinblick auf hochriskante Konfliktsituationen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Österreich in den letzten Jahren Fortschritte im Gewaltschutz erzielt hat. Der Rückgang der Betretungs- und Annäherungsverbote sowie die tiefergehende Sensibilisierung und Schulung von Gefährdern zeigen, dass die Maßnahmen Wirkung zeigen. Dennoch ist es unerlässlich, die Rahmenbedingungen weiterhin zu verbessern und die Unterstützungssysteme für Betroffene auszubauen, um die Sicherheit für Frauen in Österreich nachhaltig zu erhöhen.