Klimagipfel COP30: Greenpeace verlangt 1,5-Grad-Plan für die Zukunft!
COP30 in Belém: Greenpeace fordert internationalen 1,5-Grad-Aktionsplan zum Klimaschutz und kritisiert Österreichs schleppenden Ausstieg aus fossilen Energien.

Klimagipfel COP30: Greenpeace verlangt 1,5-Grad-Plan für die Zukunft!
Der UN-Klimagipfel COP30 hat gestern in Belém, Brasilien, seine Tore geöffnet. Im Rahmen dieser wichtigen internationalen Konferenz fordert Greenpeace einen umfassenden internationalen 1,5-Grad-Aktionsplan. Dieser Plan soll zentrale Maßnahmen wie den Waldschutz, den Ausstieg aus fossilen Energien und die Schaffung ausreichender Klimafinanzierungen beinhalten. Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace Österreich, äußert, dass der Gipfel in Belém ein Zeichen der Hoffnung sein kann, sofern die Staaten bereit sind, einen solchen Aktionsplan vorzulegen.
Der Gipfel wird voraussichtlich zwei Wochen andauern und hat das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf unter 2°C, möglichst auf 1,5°C, zu begrenzen. Dieser Ansatz orientiert sich an den Zielsetzungen des Pariser Abkommens von 2015, bei dem sich die Vertragsstaaten verpflichtet haben, nationale Klimabeiträge einzureichen. Diese ersten Beiträge sollen bis 2025 aktualisiert werden, um eine stärkere Umsetzung der Klimaziele zu ermöglichen.
Österreichs Rolle und Herausforderungen
Österreich wird von Klimaminister Norbert Totschnig vertreten, der an den Verhandlungen teilnimmt. Allerdings sieht Greenpeace in Österreich’s Vorgehen beim Ausstieg aus Öl und Gas eine schleppende Entwicklung. Die Organisation kritisiert, dass Förderungen für den Heizungstausch gekürzt wurden, während gleichzeitig weiterhin nach Gas gebohrt wird. Greenpeace spricht sich daher für eine verbindliche Verankerung des Ausstiegs aus fossilen Energien bis 2040 im Klimagesetz aus.
Zusätzlich fordert die Organisation, dass Österreich seine Blockadehaltung bezüglich der EU-Entwaldungsverordnung aufgibt. Duregger betont, dass der Schutz der Wälder für die Artenvielfalt sowie den globalen Kampf gegen die Klimakrise von entscheidender Bedeutung ist und eine entscheidende Rolle in den Verhandlungen des Gipfels spielen sollte.
Globale Klimapolitik im Kontext
Der aktuelle Klimagipfel findet in einem herausfordernden internationalen Umfeld statt. Die erste globale Bestandsaufnahme auf der COP28 in Dubai, die für 2023 geplant ist, hat bereits gezeigt, dass es sowohl an Ambitionen als auch an der Umsetzung mangelt, um die gewünschten Temperaturziele zu erreichen. Der Trendwende beim Ausstoß von Treibhausgasemissionen steht noch aus, und die Finanzierungsfragen bleiben ein zentrales Streitpunkt zwischen Entwicklungs- und Industrieländern. Ab 2035 soll eine internationale Klimafinanzierung von mindestens 300 Milliarden Dollar jährlich bereitgestellt werden, um die nötigen Maßnahmen umzusetzen.
Die internationale Klimapolitik zeigt zwar Resilienz, jedoch sind geopolitische Entwicklungen sowie multiple Krisen eine Herausforderung für effektive Verhandlungen. Die Bundesregierung hat 2023 eine Klimaaußenpolitik-Strategie verabschiedet, um die Aktivitäten verschiedener Ressorts zu bündeln und geschlossener aufzutreten, besonders gegenüber Partnerländern. Brasilien versucht, sich in dieser Dynamik als Fürsprecher des globalen Südens zu positionieren, was den diplomatischen Druck auf die Industrieländer erhöht.
Insgesamt kann der Ausgang des Klimagipfels COP30 maßgeblich beeinflussen, ob die internationalen Klimaziele realistisch erreicht werden können. Die Verhandlungen in Belém sind somit nicht nur für Brasilien, sondern für die gesamte Weltgemeinschaft ein entscheidender Moment.