Forderung nach Kurswechsel: Mobile Pflege braucht mehr Unterstützung!

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Kleine Zeitung berichtet über die aktuelle Finanzierung der Pflege in Österreich, fordert mehr Unterstützung für mobile Pflege und beleuchtet Defizite.

Kleine Zeitung berichtet über die aktuelle Finanzierung der Pflege in Österreich, fordert mehr Unterstützung für mobile Pflege und beleuchtet Defizite.
Kleine Zeitung berichtet über die aktuelle Finanzierung der Pflege in Österreich, fordert mehr Unterstützung für mobile Pflege und beleuchtet Defizite.

Forderung nach Kurswechsel: Mobile Pflege braucht mehr Unterstützung!

Die Debatte über die Zukunft der Pflege in Österreich wird zunehmend dringlicher, insbesondere in Bezug auf die mobile Pflege. Heute stellt das Hilfswerk fest, dass die finanzielle Unterstützung für stationäre Pflegeeinrichtungen weitaus höher ist als die für mobile Dienste. Im Jahr 2024 flossen etwa 2,5 Milliarden Euro in Pflegeheime, während mobile Dienste lediglich 572 Millionen Euro erhielten. Für die rund 100.000 Menschen, die auf Hauskrankenpflege oder Heimhilfe angewiesen sind, ist diese Ungleichheit besonders relevant.

Die Notwendigkeit, die mobile Pflege voranzutreiben, wird durch die Äußerung von Karas unterstrichen, der die aktuelle Pflegepolitik als zu ruhig kritisiert und eine Kurskorrektur fordert. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 95% der Österreicher eine stärkere staatliche Unterstützung für pflegebedürftige Menschen zu Hause wünschen. Zudem haben 85% der Befragten den Wunsch nach günstigeren mobilen Dienstleistungen geäußert. Der Druck auf die Politik wächst, da 12% der Pflegegeldbezieher angeben, finanziell nicht zurechtzukommen.

Die Herausforderung der Finanzierung

Gleichzeitig steht die soziale Pflegeversicherung (SPV) vor gravierenden finanziellen Herausforderungen. Laut einem Bericht des VdEK wird bis Ende 2024 mit einem Defizit von mindestens 1,5 Milliarden Euro gerechnet, das sich im Jahr 2025 auf rund 3,5 Milliarden Euro erhöhen könnte. Die Ursachen hierfür sind der Anstieg der Leistungsbezieher und eine hohe Zuführung in den Pflegevorsorgefonds, die jedoch nicht nachhaltig ist.

Die Bundesregierung hat angekündigt, weitere wissenschaftliche Analysen zur Entwicklung der Leistungsempfänger durchzuführen, um die finanziellen Rahmenbedingungen der Pflegeversicherung zu untersuchen. Ein Bericht unter der Leitung des Bundesgesundheitsministeriums präsentiert vier Szenarien für mögliche Reformen der SPV, um langfristige Lösungen für die Finanzierung zu finden. Diese Szenarien reichen von einem Teilleistungssystem bis hin zu einer Vollversicherung.

Der demografische Wandel und seine Folgen

Ein wesentliches Problem ist der demografische Wandel, der das Umlageverfahren der Pflegeversicherung betrifft. Laut Bundestagsberichte sind bereits 84% der 5,2 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland (ca. 4,4 Millionen) ambulant versorgt, was die Nachfrage nach mobilen Pflegeangeboten weiter erhöht. Zudem wird prognostiziert, dass die Zahl pflegebedürftiger Personen, insbesondere durch die Babyboomer-Generation, weiter steigen wird.

Die Herausforderungen und die steigenden Kosten in der Pflege betreffen nicht nur die Versicherten, sondern auch den gesamten sozialen Sicherungsapparat. Es steigen die Eigenanteile und Zuzahlungen für pflegebedürftige Menschen, was den finanziellen Druck auf die Familien erhöht. Angesichts dieser Entwicklungen ist eine umfassende Reform der Pflegefinanzierung unumgänglich, um eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Pflege in der Zukunft sicherzustellen.