Regierung fordert Zuversicht: Inklusion soll Priorität haben!
Kanzler und Präsident betonen Zuversicht für Österreichs Zukunft und Priorität der Inklusion in Politik und Gesellschaft.

Regierung fordert Zuversicht: Inklusion soll Priorität haben!
Am 24. Dezember 2025 rufen der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und andere politische Spitzenkräfte zu Zuversicht auf. In einer Zeit, in der viele Österreicher skeptisch in die Zukunft blicken, gesteht Van der Bellen die Sorgen der Bürger an. Er betont jedoch die Vorteile des Alters und die gesammelte Erfahrung, die helfen könne, die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern. Diese Anmerkungen kommen in einem Kontext, der auch Budgetprobleme anspricht, doch wird auf die schwierigere Lage in anderen Ländern verwiesen, um den Optimismus zu stärken. Die derzeitige Talsohle sei durchschritten, hebt Stocker hervor, und ermutigt die Bevölkerung, auf den Zusammenhalt und die positiven Entwicklungen zu setzen.
Besonders hervorzuheben ist die Thematik der Inklusion, die von Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) als eine der wichtigsten politischen Prioritäten thematisiert wird. Babler kündigt große Projekte und zusätzliche Mittel für die Inklusion behinderter Menschen an, während Meinl-Reisinger die gesellschaftliche Verantwortung dafür betont. Der geforderte One-Stop-Shop für Inklusion, für den Staatssekretär Josef Schellhorn verantwortlich ist, soll bürokratische und digitale Hürden abbauen.
Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Die Debatten um Inklusion spannen einen breiten Bogen über verschiedene gesellschaftliche Aspekte. Inklusion bezieht sich auf die Überwindung von Ausgrenzung und Barrieren, die den Zugang zu Bildung und sozialen Angeboten verhindern. Laut der bpb.de ist Inklusion weder auf einzelne Gruppen noch Institutionen beschränkt; sie ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die ein gleichberechtigtes Miteinander fordert. Die UNESCO hat den Begriff im Jahr 1994 mit der Salamanca-Erklärung international bekannt gemacht. Weiterhin spielt die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2008 in Kraft trat, eine entscheidende Rolle für die Einbindung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft.
In Deutschland leben derzeit bis zu 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung, was fast 10% der Bevölkerung ausmacht. Trotz des gestiegenen Bewusstseins für inklusive Ansätze gibt es in Deutschland noch immer ein geteiltes Schulsystem für Schüler mit und ohne Förderbedarf. Eine Umfrage zeigt, dass trotz der hohen Zustimmung zur Inklusion unter Lehrkräften die praktischen Umsetzungen oft hinter den Erwartungen zurückbleiben. Mit nur etwa 30% der Lehrkräfte, die eine erfolgreiche Umsetzung der Inklusion für möglich halten, bleibt die Realität in vielen Schulen hinter den erforderlichen Maßnahmen zurück.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Ein zentrales Anliegen bleibt die Barrierefreiheit. Im Jahr 2023 verfügten etwa 50% der ambulanten Arztpraxen über barrierefreie Zugänge, jedoch erfüllen diese nur teilweise die Kriterien für Menschen mit Behinderungen. Daher sind weitere Anstrengungen erforderlich, um den Zugang zu Kultur und Bildung zu verbessern. Der Deutsche Kulturrat sowie der Behindertenbeauftragte fordern gezielte Teilhabeempfehlungen für eine inklusive Kultur und bessere Sichtbarkeit von Gebärdensprache in verschiedenen Bereichen.
Die Verantwortlichen plädieren für ein koordiniertes Vorgehen zur Förderung der Inklusion in Bildung und Kultur, das in den kommenden Jahren realisiert werden sollte. Insbesondere die Ausweitung der Inklusionsmaßnahmen wird als unumgänglich eingestuft, um soziale Teilhabe für alle Bürger zu gewährleisten und Diskriminierung abzubauen. Diese komplexen Herausforderungen erfordern ein gemeinsames Anpacken aller gesellschaftlichen Akteure, um den Anspruch auf Inklusion konsequent in die Tat umzusetzen.