Flughafen Wien sagt NEIN zur dritten Piste: Ökonomie und Ökologie siegen!

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Flughafen Wien stoppt den Bau der dritten Piste. Finanzstadträtin Novak sieht wirtschaftliche und ökologische Gründe für die Entscheidung.

Flughafen Wien stoppt den Bau der dritten Piste. Finanzstadträtin Novak sieht wirtschaftliche und ökologische Gründe für die Entscheidung.
Flughafen Wien stoppt den Bau der dritten Piste. Finanzstadträtin Novak sieht wirtschaftliche und ökologische Gründe für die Entscheidung.

Flughafen Wien sagt NEIN zur dritten Piste: Ökonomie und Ökologie siegen!

Der Flughafen Wien hat am 25. November 2025 beschlossen, den Bau einer dritten Piste nicht weiterzuverfolgen. Diese Entscheidung wurde vorgezogen und trifft auf einen gespannten Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen in der Luftfahrt, steigender Baukosten und einer negativen Haltung der wichtigsten Airline-Partner zu dem milliardenschweren Projekt. Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak bezeichnete die Entscheidung als verantwortungsvoll und vorausschauend, da sie sowohl wirtschaftlichen Realitäten als auch ökologischer Verantwortung Rechnung trage. Laut Wien.gv.at sollen auch ohne eine dritte Piste Wachstum und Kapazitätssicherheit am Flughafen gewährleistet bleiben.

Die Prognosen für die Baukosten lagen mittlerweile bei rund zwei Milliarden Euro, was die Entscheidung zusätzlich beeinflusste. Neben den Kosten haben sich die Rahmenbedingungen durch lange Verfahrensdauern verändert. So stieg die Passagierbeförderung pro Flugbewegung von 71 im Jahr 2005 auf 139 im Jahr 2024, was den Druck auf die Pistenkapazität milderte. Der Flughafen plant, künftig jährlich bis zu 52 Millionen Passagiere mit den bereits bestehenden zwei Bahnen abzufertigen, nachdem im vergangenen Jahr rund 31,7 Millionen Reisende abgefertigt wurden, wie der Kurier berichtet.

Reaktionen und Auswirkungen

Die Entscheidung, die seit fast 30 Jahren geplant war, lief in einem komplexen rechtlichen Umfeld ab. Ein offenes Verfahren des Verwaltungsgerichtshofes über die Bauzeitverlängerung sowie Proteste und Rechtsmittel von Anrainern und Umweltschützern begleiteten das Projekt. Die Stadt Wien, die zu 20 Prozent in den Flughafen investiert hat, sieht in geplanten Erweiterungen und Modernisierungen im Terminalbereich wichtige Investitionen in die Zukunft. Novak betont die Planungssicherheit, die durch diesen Beschluss geschaffen werde, und plant eine enge Zusammenarbeit mit dem Flughafen zur Sicherstellung einer modernen und wettbewerbsfähigen Infrastruktur.

Die Reaktionen auf die Entscheidung sind gemischt. Während die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Barbara Novak (SPÖ) die Entscheidung als wirtschaftlich und verantwortungsvoll begrüßten, äußerte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker Kritik und warnte vor negativen Konsequenzen für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Österreich. Diese unterschiedliche Sichtweise verdeutlicht die Kontroversen hinsichtlich des Flughafens und seiner Zukunftspolitik.

Neue Perspektiven durch Nachhaltigkeit

Die Entscheidung gegen die dritte Piste fällt in einen Kontext, wo Nachhaltigkeit zunehmend ins Zentrum der Diskussion rückt. Projekte in der Luftfahrtbranche legen großen Wert auf umweltfreundliche Alternativen und proaktive Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Der Fokus liegt darauf, auch ohne eine dritte Piste Lösungen zu entwickeln, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bieten, wie etwa durch den Einsatz von elektrischen Fahrzeugen und intelligenten Steuerungssystemen.

Das Flaggschiffprojekt TULIPS hat das Ziel, eine nachhaltige Flughafenentwicklung zu fördern und emissionsfreie Abläufe am Boden zu gewährleisten. Dabei wird die Entwicklung neuer Technologien wie einer Wasserstoff-Bodenstromversorgungseinheit und eines Wasserstoff-Schleppers in Zusammenarbeit mit Projektpartnern forciert. Bei Fraunhofer IML wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der nicht nur auf den Flughafen selbst, sondern auf alle damit verbundenen Prozesse abzielt, um Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.