Außenministerin in Bukarest: Fußball und Geschäfte im Fokus!
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger besucht Bukarest, um Wirtschaft und Sicherheit zu besprechen und das WM-Qualifikationsspiel anzusehen.

Außenministerin in Bukarest: Fußball und Geschäfte im Fokus!
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger wird am Sonntag einen zweitägigen Besuch in Bukarest antreten. Anlass dafür ist das bevorstehende Fußball-WM-Qualifikationsspiel zwischen Rumänien und Österreich, das am Sonntagabend in der „Arena Națională“ stattfinden wird. Diese Veranstaltung erwartet bis zu 55.000 Zuschauer und symbolisiert die sportlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Die Ministerin wird bei dieser Gelegenheit auch drei Schüler des Grazer Gymnasiums begleiten, die Opfer eines Amoklaufs wurden. Ihr Besuch wurde vom rumänischen Fußballverband als Zeichen der Solidarität organisiert. Laut oe24 wird die Ministerin auch am Montag mit ihrer rumänischen Amtskollegin Oana Țoiu zusammentreffen, um über Sicherheits- und Wirtschaftsthemen zu diskutieren.
Österreich ist der zweitgrößte ausländische Investor in Rumänien mit einem Anteil von 11,7%. Um die wirtschaftlichen Beziehungen weiter auszubauen, ist ein Wirtschaftsfrühstück sowie ein Investorentreffen mit österreichischen Unternehmen in Planung. Diese Gespräche finden vor dem Hintergrund des aktuellen Wirtschaftswachstums Rumäniens statt, das im ersten Halbjahr 2025 0,3% betrug. Allerdings bleibt das Land unter seinem wirtschaftlichen Potenzial, während für 2025 insgesamt 1,4% reales BIP-Wachstum prognostiziert werden. Weitere Pläne umfassen den Besuch der OMV-Petrom-Raffinerie Petrobrazi, wo eine neue Anlage für nachhaltige Kraftstoffe bis 2028 in Betrieb genommen werden soll. Diese wird eine Produktionskapazität von bis zu 250.000 Tonnen nachhaltigen Flugkraftstoff und erneuerbaren Diesel pro Jahr besitzen.
Politische Lage und wirtschaftliche Herausforderungen
Die politische Situation in Rumänien ist durch verschiedene Entwicklungen geprägt. Wie Wikipedia) informiert, wurde Oana Țoiu am 23. Juni 2025 zur Außenministerin ernannt, was ihre erste große Herausforderung darstellt, da Rumänien sich aktuell mit hohem Budgetdefizit und Sicherheitsaustausch auseinandersetzen muss. Das Haushaltsdefizit von 9,3% im Jahr 2024 stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, die auch die EU-Politik beeinflusst. Angesichts dessen belaufen sich die prognostizierten Wachstumsrisiken auf hohe Inflation und politische Unsicherheit, die durch die vorherige russische Einflussnahme auf die rumänische Politik verstärkt wurden.
Die Wahl des proeuropäischen Bürgermeisters Nicușor Dan wurde als ein Schritt zur Bekämpfung von Korruption und zur Stärkung der politischen Stabilität begrüßt. Analysten, darunter Germany Trade & Invest (GTAI), erwarten, dass ab der zweiten Jahreshälfte 2025 stärkere Investitionen in Rumänien stattfinden werden, insbesondere von deutschen Unternehmen, die sich vor allem in der Automobil- und Elektroindustrie engagieren.
Im Hinblick auf die bevorstehenden EU-Fördermittel ab Herbst 2025 wird erwartet, dass das Land seine Infrastruktur durch Bau von Autobahnen, Gleisen und Stromnetzen modernisieren kann, solange das Haushaltsdefizit gesenkt wird. Trotz der Herausforderungen bleibt Rumänien ein wichtiger Partner für österreichische Investoren und europäische Projekte.