Neuer Plan für Wiener Neustadt: Sozialwohnungen im Fokus!

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Wiener Neustadt plant eine Neuausrichtung des sozialen Wohnbaus, um Leerstände zu reduzieren und finanzielle Belastungen zu verringern.

Wiener Neustadt plant eine Neuausrichtung des sozialen Wohnbaus, um Leerstände zu reduzieren und finanzielle Belastungen zu verringern.
Wiener Neustadt plant eine Neuausrichtung des sozialen Wohnbaus, um Leerstände zu reduzieren und finanzielle Belastungen zu verringern.

Neuer Plan für Wiener Neustadt: Sozialwohnungen im Fokus!

Am 7. Oktober 2025 stellt die Stadt Wiener Neustadt eine umfassende Neuordnung ihres sozialen Wohnbaus vor. Die Stadt wird mindestens 25 % ihrer Mieteinheiten, das sind 610 Einheiten, im Eigentum behalten. Damit verfolgt sie das ambitionierte Ziel, auf Augenhöhe mit Städten wie Graz, St. Pölten und Villach zu agieren. Die verbleibenden Mieteinheiten sollen innerhalb der nächsten 18 Monate an private Interessenten vergeben werden, um Leerstände zu reduzieren und die Wohnqualität zu verbessern.

Die IFP Immobilien Freizeit Parken-Wiener Neustadt GmbH (IFP) ist für die Verwaltung der städtischen Mieteinheiten verantwortlich. Um die Mieterinteressen und kommunalen Belange zu wahren, sind hohe Anforderungen an zukünftige Eigentümer vorgesehen. Der gesamte Prozess wird von CBRE Österreich, einem Experten für Immobilientransaktionen, begleitet. Aktuell gibt es in der Stadt 2.192 Gemeindewohnungen, von denen etwa 500 Einheiten, also 22 %, leer stehen.

Strategien zur Verbesserung

Der 5-Punkte-Plan zur Optimierung des sozialen Wohnungsbaus basiert auf einem Austausch mit Experten, der Konsultation gemeinnütziger Bauträger sowie einer Analyse anderer Städte. Die Vorschläge umfassen unter anderem den Verkauf kleiner, leerstehender und unsanierbarer Häuser und die Vergabe der restlichen Objekte im Baurecht an gemeinnützige Bauträger. Dies soll sicherstellen, dass städtischer Besitz langfristig erhalten bleibt.

Ein weiteres Element des Plans beinhaltet Verhandlungen mit Banken zur Umschuldung eines Kredits von 53 Millionen Euro, der bis 2034 fällig ist. Darüber hinaus sollen bestehende Unterstützungsprogramme wie die PlusCard evaluieren werden, um den Bürgern bei gestiegenen Wohnkosten entgegenzukommen. Zudem ist eine Verdopplung der acht Wohnungen geplant, die in Notfällen an sozialbedürftige Menschen vergeben werden.

Finanzielle Herausforderungen und Lösungen

Die Stadt sieht sich aufgrund der finanziellen Belastungen durch den Wohnungssektor einem jährlichen Verlust von etwa 4 Millionen Euro gegenüber. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind Investitionen in Sanierungen und ökologischer Nachhaltigkeit geplant. Die IFP hatte in den vergangenen Jahren lediglich 1,5 Millionen Euro jährlich für Sanierungen zur Verfügung, was die Bausubstanz und Wohnbedingungen vieler Wohnungen negativ beeinflusst hat.

Bürgermeister Müller nahm einen 120 Millionen-Euro-Kredit auf, um die Stadtfinanzen zu stabilisieren, während die SPÖ, die seit über 100 Jahren für Mieterinteressen eintritt, plant, gegen einen großflächigen Verkauf von Immobilien zu stimmen. Dies geschieht im Kontext einer längerfristigen Strategie, die nicht nur auf die aktuelle Situation reagiert, sondern auch die Bedürfnisse zukünftiger Generationen berücksichtigt.

Der soziale Wohnungsbau hat in vielen europäischen Ländern, inklusive Österreich, traditionell eine zentrale Rolle bei der Schaffung von Wohnraum gespielt. Historisch gesehen wurde dieser nach dem Zweiten Weltkrieg initiiert, um den massiven Bedarf an Wohnraum zu decken und Städte wieder aufzubauen. Besonders hervorzuheben sind die Phasen, in denen der soziale Wohnungsbau in den 1960er und 1970er Jahren konsolidiert und erweitert wurde, was auch für Wiener Neustadt von Bedeutung ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Neuordnung des sozialen Wohnungsbaus in Wiener Neustadt nicht nur als Antwort auf gegenwärtige Herausforderungen gesehen werden muss, sondern auch als Grundlage für eine nachhaltige Wohnpolitik, die der gesamten Bevölkerung zugutekommt.