Westbahn setzt auf Innovation: Neue Züge und mehr Vertrauen der Fahrgäste!
Thomas Posch von Westbahn betont Innovationsbedarf im Schienenverkehr und den Fokus auf Kundenzufriedenheit bis 2030.

Westbahn setzt auf Innovation: Neue Züge und mehr Vertrauen der Fahrgäste!
Der österreichische Bahnmarkt wird zunehmend von Wettbewerbsdruck und Innovationsbestrebungen geprägt, wie die jüngsten Entwicklungen der Westbahn verdeutlichen. Geschäftsführer Thomas Posch, der seit März 2022 an der Spitze des Unternehmens steht, hat beeindruckende Fortschritte erzielt, darunter die Inbetriebnahme von vier neuen Doppelstockzügen des chinesischen Herstellers CRRC. Diese Maßnahme führt zu einer Kapazitätserweiterung von 28 Prozent und markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Verbesserung des Fahrgästeerlebnisses.
Die Westbahn hat sich in den vergangen Jahren als feste Größe im österreichischen Bahnverkehr etabliert und begrüßt mittlerweile über sechs Millionen Fahrgäste jährlich. Posch hebt hervor, dass die positive Resonanz der Fahrgäste auf die internationalen Strecken, wie die dreimal tägliche Verbindung von Wien nach München und die seit Dezember 2024 angebotene Direktverbindung nach Stuttgart, das Engagement des Unternehmens für Qualität und Service widerspiegelt.
Forderung nach Wertschöpfung und Sicherheit
Trotz der Erfolge sieht sich die Westbahn immer wieder mit Kritik an den neuen Zügen konfrontiert, insbesondere hinsichtlich europäischer Wertschöpfung und Sicherheitsstandards. Posch betont die Notwendigkeit von Wettbewerb im Schienenfahrzeugmarkt, der derzeit als oligopolistisch und durch lange Lieferzeiten sowie hohe Preise geprägt ist. Diese Umstände stellen nicht nur private Anbieter vor Herausforderungen, sondern auch die gesamten Bemühungen um eine moderne Mobilität auf Schiene.
Um nachhaltigen Erfolg sicherzustellen, plant die Westbahn, bis 2030 auf die steigende Nachfrage zu reagieren. Innovative Ansätze, wie ein Bonuspunktesystem für Vielfahrer, stärken die Kundenbindung und unterstreichen das Bekenntnis zur Effizienz und Qualität. Posch strebt an, dass die Westbahn innerhalb der nächsten fünf Jahre die bevorzugte Wahl im Fernverkehr bleibt und das Vertrauen der Fahrgäste weiter gewinnt.
Öffentliche Vergabe und deren Einfluss
Ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung im Bahnsektor sind die Vergabeverfahren, die oft durch den billigsten Anschaffungspreis geprägt sind. In Deutschland wird der Großteil der öffentlichen Ausschreibungen im Bahnsektor nach diesem Kriterium vergeben – ein Ansatz, der häufig Nachhaltigkeit, Effizienz und Kundenkomfort in den Hintergrund drängt. Dies wurde in einer umfassenden Studie von McKinsey & Company im Auftrag des VDB hervorgehoben, die die Notwendigkeit der Anwendung der MEAT-Kriterien („Most economically advantageous tenders“) betont.
Diese Kriterien, die Lebenszykluskosten, Nachhaltigkeit, Qualität, technische Funktionalität und Design höher gewichten als den Anschaffungspreis, zeigen in den analysierten Ausschreibungen positive Auswirkungen auf Stakeholder und den Innovationsgeist. Axel Schuppe, Geschäftsführer des VDB, fordert eine konsequente Anwendung dieser Kriterien, um Risiken, wie etwa Nachträge und Budgetüberschreitungen, zu minimieren.
In der Vergabevorschau der Deutschen Bahn werden auch spezifische Infrastrukturprojekte erwähnt, wie die Planungsleistungen und Umweltprojekte im Mitteldeutschen Revier sowie das Teilprojekt Wülknitz 2026. Diese Projekte verdeutlichen den Bedarf an modernen und effizienten Vergabeverfahren, um eine zukunftsfähige Schieneninfrastruktur zu gewährleisten.
Die Westbahn und andere private Anbieter stehen somit sowohl vor der Herausforderung als auch der Chance, ihren Platz im nationalen und internationalen Schienenverkehr durch innovative Ansätze und ein klares Bekenntnis zu Qualität und Kundenorientierung zu behaupten.
Für weitere Informationen zu aktuellen Ausschreibungen, besuchen Sie die Seite von Deutsche Bahn oder lesen Sie die Studie der VDB über Vergabeverfahren. Zudem bietet Leadersnet umfassende Einblicke in die Entwicklungen der Westbahn und des österreichischen Bahnmarktes.