Sozialhilfe in Österreich: Rekordzahl an Empfängern 2024!
Die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger in Österreich ist 2024 um 4,5 % gestiegen. Ursachen und Auswirkungen werden analysiert.

Sozialhilfe in Österreich: Rekordzahl an Empfängern 2024!
Die Sozialhilfe in Österreich hat im Jahr 2024 einen signifikanten Anstieg erfahren. Laut 5min.at stieg die Zahl der Bezieher um 4,5 Prozent. Im Durchschnitt erhielten 205.781 Personen Sozialhilfe, was einem Zuwachs von etwa 8.800 Haushalten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies hat die Gesamtausgaben für Sozialhilfe auf 1,317 Milliarden Euro steigen lassen, wobei 60 Prozent dieser Mehrausgaben aus der Valorisierung resultieren.
Die Ausgaben für Sozialhilfe stellen 0,27 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) dar, ein Anstieg im Vergleich zu 0,23 Prozent im Jahr 2023. Sozialministerin Korinna Schumann warnt, dass Kürzungen die Armut weiter verschärfen würden. Besorgniserregend ist auch, dass 90 Prozent der zusätzlichen Leistungsempfänger beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitssuchend registriert sind.
Demografische Aspekte und Herausforderungen
Die situative Analyse zeigt, dass nur 43 Prozent der Sozialhilfeempfänger erwerbsfähig sind. Von diesen sind 35 Prozent arbeitslos, während 8 Prozent als „Aufstocker“ arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Besonders auffällig ist der Anteil der Kinder unter den Beziehern, der bei 37 Prozent liegt. Darüber hinaus haben 53 Prozent der Empfänger einen Migrationshintergrund, während 38 Prozent österreichische Staatsbürger sind. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, die insbesondere Migrantinnen und Migranten in Österreich im Arbeitsmarkt erleben. Laut bpb.de war 2021 nur 50 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund in Vollzeit erwerbstätig.
Zusätzlich sind die sozialen Bedingungen für viele von ihnen schwierig. 33 Prozent der Sozialhilfehaushalte können Miete oder Betriebskosten nicht pünktlich zahlen, und 24 Prozent leben in überbelegten Wohnungen. Diese prekäre Situation verstärkt die Notwendigkeit für Reformen im Sozialhilfesystem. Schumann kündigte eine Vereinheitlichung der Sozialhilfe an, während soziale Organisationen gegen mögliche Kürzungen und deren Folgen ins Feld ziehen.
Soziale Integration und Arbeitsmarkt
Die Integrationsministerin Claudia Plakolm hebt hervor, dass Migranten unter den Beziehern einen hohen Anteil ausmachen, während die FPÖ den Anstieg der Sozialhilfeempfänger als Resultat einer „verfehlten Asyl- und Sozialpolitik“ kritisiert. Auch im Jahr 2021 war eine höhere Arbeitslosenquote von 11 Prozent bei Personen mit Migrationshintergrund zu beobachten, was den Zusammenhang zwischen sozialer Integration und Arbeitsmarktzugang unterstreicht.
Die sozialen Herausforderungen werden durch die aktuelle Inflationsrate von 4 Prozent verstärkt, die insbesondere die ärmsten 10 Prozent der Bevölkerung stark belastet. Diese Umstände erfordern dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Unterstützung benachteiligter Gruppen.
Summa summarum werden in Österreich durch die steigenden Zahlen von Sozialhilfebezug und die Herausforderungen des Arbeitsmarktes die Notwendigkeit von strukturellen Reformen sowohl im sozialen Bereich als auch in der Migrations- und Integrationsthematik immer deutlicher.