Wetter-Legende Christa Kummer tritt ab: Ein Zeichen gegen Altersdiskriminierung!

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Christa Kummer verlässt den ORF nach über 30 Jahren. Ihre Kritik an Altersdiskriminierung wirft Fragen zur Zukunft älterer Arbeitnehmer auf.

Christa Kummer verlässt den ORF nach über 30 Jahren. Ihre Kritik an Altersdiskriminierung wirft Fragen zur Zukunft älterer Arbeitnehmer auf.
Christa Kummer verlässt den ORF nach über 30 Jahren. Ihre Kritik an Altersdiskriminierung wirft Fragen zur Zukunft älterer Arbeitnehmer auf.

Wetter-Legende Christa Kummer tritt ab: Ein Zeichen gegen Altersdiskriminierung!

Der Abgang der bekannten Wettermoderatorin Christa Kummer beim ORF hat eine Welle der Diskussion ausgelöst. Kummer, die über drei Jahrzehnte Teil der „Zeit im Bild“ war und als erste Frau das Wetter im ORF moderierte, gab bekannt, dass ihr Vertrag nicht verlängert wurde. Auf ihren letzten Auftritt am 19. September blickt sie mit gemischten Gefühlen zurück. Sie beschreibt ihren Abschied als emotional und schmerzlich, ist jedoch dankbar für die Akzeptanz des Publikums in den über 30 Jahren ihrer Karriere. Kummer, die mit 61 Jahren oft in High Heels und lebhafter Persönlichkeit auftrat, sieht in der Arbeit ihr „Lebenselixier“.

Laut einem Insider könnte Kummer „nur die Spitze des Eisbergs“ sein. Weitere Moderatorinnen, darunter Verena Scheitz, Birgit Fenderl und Claudia Reiterer, haben ebenfalls den ORF verlassen, alle über 50 Jahre alt. Die Verabschiedung von Kummer führt zu Unverständnis bei den Zuschauern, die sich fragen, warum erfahrene Mitarbeiterinnen mit umfangreicher Karriere nicht weiter beschäftigt werden. Kummer selbst äußert Bedenken über die Chancen für engagierte Arbeitnehmer über 50 auf dem Arbeitsmarkt und bezeichnet die aktuelle Situation als enttäuschend und als „schlechtes Signal“.

Altersdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt

In einem breiteren Kontext der Altersdiskriminierung sind viele ältere Arbeitnehmer von ähnlichen Erfahrungen betroffen. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit für Personen über 50 ist um 100 Tage länger als für jüngere Bewerber. Trotz umfangreicher Berufserfahrung und Qualifikationen finden viele, wie zum Beispiel die 61-jährige Dorothee, die nach einer betriebsbedingten Kündigung seit einem Jahr auf Jobsuche ist, nur Absagen. Selbst mit modernem Know-how im Bereich Nachhaltigkeit bleibt es für viele Über-50-Jährige herausfordernd, eine Anstellung zu finden.

Wie in der Diskussion um Kummer deutlich wird, scheinen Vorurteile seitens der Arbeitgeber oftmals der Grund dafür zu sein, dass ältere Mitarbeiter als weniger wünschenswert angesehen werden. Laut Experten sind Arbeitgeber oft der Meinung, dass ältere Angestellte teuer, häufiger krank und schwer ins Team zu integrieren seien. Diese „Bilder im Kopf“ erschweren es älteren Arbeitnehmern erheblich, neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu finden.

Die Perspektiven der Betroffenen

Trotz dieser Hürden bleiben viele, wie Kummer und Dorothee, bestrebt, einen Platz im Arbeitsleben zu finden. Kummer hat ihren Vertrag oft selbst ausverhandelt und äußerte den Wunsch weiterzuarbeiten. Ihre Nachfolgerin Wera Gruber, die ebenfalls zur Altersgruppe von über 50 gehört, wird ab 6. Oktober die Wettermoderation übernehmen. ORF-General Roland Weißmann würdigte Kummers Leistungen und wünscht ihr Erfolg für die Zukunft.

Die Situation wirft Fragen auf, wie Unternehmen mit dem demografischen Wandel umgehen und das volle Potenzial ihrer erfahrenen Mitarbeiter ausschöpfen können. Es wird empfohlen, die Altersbilder in Unternehmen zu überdenken und ältere Arbeitnehmer als wertvolle Teammitglieder zu betrachten. Der Fachkräftemangel in vielen Branchen könnte ein Ansporn sein, um Diskriminierung aufgrund des Alters abzubauen und die Erfahrung älterer Arbeitnehmer gezielt zu nutzen.

Für Christa Kummer und zahlreiche andere gleichaltrige Berufstätige bleibt die Hoffnung, dass ihre Fähigkeiten auch in Zukunft gefragt sind und sie eine wertvolle Rolle im Arbeitsmarkt spielen können.