Klimaanpassung in Hessen: Kommunen kämpfen mit Wissenslücken!

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Neue Studie zur Klimaanpassung in Hessen: Unterschiede zwischen großen und kleinen Kommunen, Wissensbedarf und interkommunale Zusammenarbeit.

Neue Studie zur Klimaanpassung in Hessen: Unterschiede zwischen großen und kleinen Kommunen, Wissensbedarf und interkommunale Zusammenarbeit.
Neue Studie zur Klimaanpassung in Hessen: Unterschiede zwischen großen und kleinen Kommunen, Wissensbedarf und interkommunale Zusammenarbeit.

Klimaanpassung in Hessen: Kommunen kämpfen mit Wissenslücken!

Eine aktuelle Studie des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE), in Auftrag gegeben vom Fachzentrum Klimawandel und Anpassung (FZK) beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), zeigt große Unterschiede in den Fortschritten der hessischen Kommunen hinsichtlich der Klimaanpassung. Die Untersuchung, die im Jahr 2025 abgeschlossen wurde, verdeutlicht, dass größere Städte bereits praktische Maßnahmen umsetzen, während kleinere Gemeinden häufig mit Wissens- und Ressourcenlücken kämpfen.

Besonders alarmierend ist das Ergebnis, dass 50% der befragten Kommunen den Anpassungsbedarf als hoch bis sehr hoch bewerten, während sie gleichzeitig ihr eigenes Erfahrungsniveau als gering einschätzen. Fast 80% der Kommunen verfügen nicht über feste Stellen zur Klimaanpassung, was die Umsetzung notwendiger Maßnahmen zusätzlich erschwert. Das Projekt „WissTransKlima“, das von ISOE 2022 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, den Wissensbedarf systematisch zu erfassen und Angebote zur Kompetenzförderung zu entwickeln.

Notwendigkeit interkommunaler Zusammenarbeit

Im Rahmen der Studie wurden Workshops in verschiedenen hessischen Landkreisen organisiert, um Verantwortliche vor Ort zu unterstützen. Die Studie betont die Notwendigkeit eines gesicherten Wissensstandes sowie den Rückhalt in Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit. Eine zentrale Empfehlung lautet, den Austausch und die Kooperation zwischen Kommunen zu intensivieren. Der Aufbau eines Transfernetzwerks sowohl für Wissens- als auch Erfahrungsaustausch wird vorgeschlagen, um Doppelstrukturen zu vermeiden und die Vorbereitung auf die hessische Klimaanpassungsstrategie bis 2027 zu erleichtern.

Die Rolle der Landkreise wird als entscheidend für die Klimaanpassung hervorgehoben, wie in der Publikation des Deutschen Instituts für Normung dargelegt. Landkreise fungieren als Schnittstelle zwischen Gemeinden, Wirtschaft und weiteren Akteuren. Sie bieten praxisnahe Einblicke in die Entwicklung von Maßnahmen zur Bewältigung von Herausforderungen wie Hochwasser und Dürre. Themen wie Koordination, effektive Maßnahmen und erfolgreiche Praxisbeispiele stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit.

Kommunale Verantwortung und Fördermöglichkeiten

Kommunen sind zentrale Akteure in der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Ihre Aufgaben reichen von der Trinkwasserversorgung über Abwasserentsorgung bis hin zum Hochwasserschutz und zur Verkehrsinfrastruktur. Wichtige Infrastruktur, wie Straßen und öffentliche Gebäude, wird häufig auf kommunaler Ebene verwaltet. Dies wird im Kontext der Klimakrise besonders relevant, da viele Kommunen in Deutschland bereits den „Klimanotstand“ ausgerufen haben, um unzureichende Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasen und zur Anpassung an die Klimafolgen zu kennzeichnen, wie das Umweltbundesamt berichtet.

Zu den von Bund und Umweltbundesamt bereitgestellten Werkzeugen zählen unter anderem der „Klimalotse“, ein Leitfaden zur Anpassung an klimatische Veränderungen, und die Tatenbank, die Best-Practice-Beispiele aus der kommunalen Praxis dokumentiert. Darüber hinaus führt das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) Forschungsprojekte durch, um Kommunen das nötige Wissen für effektive Anpassungsmaßnahmen zu vermitteln.

Zur Förderung des Wissensaustausches und der Vernetzung von Kommunen finden regelmäßig Veranstaltungen wie nationale Dialoge, Kooperationsbörsen und kommunale Workshops statt. Diese Ansätze sind essenziell, um die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, erfolgreich zu bewältigen und die Resilienz der Gemeinden zu stärken.