Japan verkauft moderne Kriegsschiffe an wichtigen US-Partner im Pazifik
Japan verkauft hochmoderne Kriegsschiffe an Australien, was das militärische Gleichgewicht im strategisch umkämpften Pazifik beeinflussen könnte. Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen dieser Partnerschaft.

Japan verkauft moderne Kriegsschiffe an wichtigen US-Partner im Pazifik
Australien hat letzte Woche ein Abkommen im Wert von 6,5 Milliarden Dollar bekannt gegeben, um fortschrittliche Kriegsschiffe aus Japan zu erwerben. Dieser Schritt könnte Canberra helfen, sich als maritime Macht im Pazifik zu etablieren und Tokyo als bedeutenden Waffenexporteur zu positionieren, sagen Analysten.
Details des Abkommens
Das australische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass es 11 der Mogami-Klasse Fregatten aus Japan erwerben wird. Diese modernen, stealth-fähigen Oberflächenkampfschiffe sind laut Analysten gleichwertig oder in einigen Aspekten sogar überlegen im Vergleich zu allem, was China oder selbst die Vereinigten Staaten im Wasser haben.
Bei der Ankündigung des Abkommens mit Japan nannte der australische Verteidigungsminister Pat Conroy es „einen weiteren Schritt zur Schaffung einer deutlich stärkeren und lethalerer Marine, mit Stealth-Fregatten, die unsere Verbündeten beruhigen und unsere Gegner abschrecken werden.“
Sicherheitsbedenken und strategische Partnerschaft
Australiens Hauptsorge ist die wachsende Rivalität mit China, die in diesem Jahr angeheizt wurde, als eine chinesische Marineeinheit den Kontinent umsegelte und Live-Feuerübungen vor den australischen Küsten durchführte, was dazu führte, dass Dutzende von Passagierflugzeugen von ihren gewohnten Flugrouten abgelenkt wurden.
Canberra erklärte, dass die Schiffe „verbesserte“ Mogami-Klasse Schiffe sein werden – größer als die bereits bei der japanischen maritime Selbstverteidigungstruppe eingesetzten Varianten – was ihnen mehr Feuerkraft und eine unbetankte Reichweite von etwa 11.500 Meilen (etwa der Hälfte des Äquators) verleiht.
Technologische Überlegenheit der neuen Kriegsschiffe
Die neuen Kriegsschiffe, die von Mitsubishi Heavy Industries gebaut werden, werden mit 32 Mk 41 Vertikalstartzellen ausgestattet sein, die in der Lage sind, Luft-zu-Luft-Raketen und Anti-Schiff-Raketen abzufeuern. Diese erweitern die Fähigkeit der Mogami-Klasse, insgesamt 128 Lufabwehrraketen abzufeuern – das Vierfache der aktuellen australischen Schiffe.
Analysten stellen fest, dass die von Lockheed Martin hergestellten Mk 41 Startzellen groß genug sind, um auch Tomahawk-Marschflugkörper aufzunehmen – diese könnten die Zielreichweite der Kriegsschiffe erheblich erweitern, da sie eine Reichweite von 1.000 Meilen haben.
Personalkosten und Effizienz
Die japanischen Fregatten werden zudem für ihre schlanke Besetzung gelobt, die nur 90 Mann benötigt, im Vergleich zu 170 Mann auf den aktuellen ANZAC-Klasse Fregatten, die die Mogamis ersetzen werden. Diese kleinere Besatzung ist wichtig für Länder wie Japan und Australien, die mit Rekrutierungsproblemen im Militär konfrontiert sind.
Konkurrenzfähigkeit in der Region
Die Mogami-Klasse schneidet im Vergleich zu anderen Fregatten in der Region gut ab, loben Analysten und bewerten die Entscheidung Australiens für das japanische Design positiv, das mit einer deutschen Fregatte konkurrierte. „Ihre Stealth-Fähigkeit, reduzierte Besatzung und Modularität – alles zu einem relativ erschwinglichen Preis – macht sie zu einem äußerst wettbewerbsfähigen Produkt,“ sagte Alessio Patalano, Professor für Krieg und Strategie im östlichen Asien am King’s College in London.
Verglichen mit Chinas Type 054B Fregatte wird ihre agile und technologisch fortschrittliche Lösung besonders gewürdigt. Analysten heben auch die Zuverlässigkeit der japanischen Industrie hervor: „Japanische Werften leisten hervorragende Arbeit und liefern ihre Produkte pünktlich und im Budgetrahmen,“ betonte Carl Schuster, ein ehemaliger US Navy Kapitän.
Japans Rolle als Waffenexporteur
Das Abkommen mit Australien ist ein positives Zeichen für die aufstrebende japanische Verteidigungsexportbranche. Über viele Jahre hinweg verbot Japan den Export von Waffen. In den letzten Jahren wurde diese Politik jedoch gelockert, was den Verkauf von Überwachungs-, Aufklärungs- und Rettungsausrüstungen ins Ausland ermöglichte.
Die Philippinen waren einer der ersten Begünstigten dieser Regelung, die in den vergangenen zwei Jahren Luftüberwachungsradare aus Japan erhielten. Im letzten Jahr verkaufte Japan seine ersten tödlichen Waffen, Patriot-Raketenabwehrsysteme an die USA, die unter Lizenz aus Washington hergestellt wurden.
Lehren für die USA und zukünftige Entwicklungen
Analysten bemerken zudem, dass Australien und Japan im militärischen Schiffbau möglicherweise fortschrittlicher und effizienter sind als ihr amerikanischer Partner. Die US Navy hat seit 2015 keine Fregatten mehr in ihrer Flotte, was auf einen Rückstand in der Schiffbauentwicklung hinweist. Australien erwartet, dass die ersten neuen Kriegsschiffe bis 2029 einsatzbereit sind.
Die australische Regierung unter Premierminister Anthony Albanese hat erklärt, dass der Fregatten-Deal Teil eines umfassenderen Verteidigungsinvestitionsprogramms ist, das 10.000 Arbeitsplätze im eigenen Land schaffen wird. Die enge Zusammenarbeit im Rahmen des AUKUS-Abkommens zwischen Australien, den USA und dem Vereinigten Königreich wird ebenfalls betont.
Die Rückkehr eines Giganten
Der Deal markiert die Rückkehr von Mitsubishi Heavy Industries auf den globalen Militärmarkt. Dieses Unternehmen hat eine bedeutende marine Geschichte und war eine Schlüsselinstanz beim Aufbau der kaiserlichen japanischen Marine vor dem Zweiten Weltkrieg.
Die Fregatten der Mogami-Klasse sind Beweis für Japans erstklassige Schiffbaukunst und den Zugang zu fortschrittlicher Technologie. Diese Entwicklungen könnten Japan in eine neue Ära als bedeutender Verteidigungsexporteur führen und den internationalen Markt nachhaltig beeinflussen.