Impfstoff-Engpass in NÖ: Patienten stöhnen über Gürtelrose und Pneumokokken!
Ab November 2023 sind Pneumokokken- und Gürtelrose-Impfungen für über 60-Jährige in Österreich kostenlos, jedoch kommt es zu Engpässen.

Impfstoff-Engpass in NÖ: Patienten stöhnen über Gürtelrose und Pneumokokken!
Ab November 2023 treten in Österreich umfangreiche Änderungen im Bereich der Impfungen in Kraft. Die Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose werden für Personen ab 60 Jahren sowie für bestimmte Risikogruppen kostenlos angeboten. Dies könnte eine deutliche Verbesserung für viele ältere Menschen darstellen, insbesondere da bisher die Kosten für den Impfstoff gegen Gürtelrose bei über 230 Euro pro Teilimpfung lagen, während der Impfstoff gegen Pneumokokken mehr als 100 Euro kostete. Die Initiative zielt darauf ab, die Impfquote in diesen besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu erhöhen und Erkrankungen vorzubeugen.
Die Umsetzung wird jedoch durch eine kritische Situation in Niederösterreich erschwert. Hier gibt es einen Engpass bei der Verfügbarkeit von Impfstoffen, insbesondere für Herpes Zoster und Pneumokokken. Die bundesweite Bestellplattform der Bundesbeschaffungsagentur konnte den Ansturm aufgrund der hohen Nachfrage nicht bewältigen, was zur Überlastung und einem Zusammenbruch des Systems führte. Nach der Wiedereröffnung waren die Kontingente bereits erschöpft, was sowohl Ärzte als auch Patienten frustriert.
Kritik am Bestellsystem
Die Ärztekammer Niederösterreich hat das Vorgehen bei der Ankündigung und Beschaffung der Impfstoffe scharf kritisiert. Vizepräsidentin Dagmar Fedra-Machacek betont, dass die Frustration der Patienten nicht den Ärzten angelastet werden sollte. Die Kammer fordert eine Anpassung der Bestellregelungen sowie eine Freigabe der Impfstoffe nach Bundesländer-Kontingenten, um eine gerechtere Verteilung zu gewährleisten.
Bislang durfte jeder Arzt nur bis zu 125 Impfungen bestellen, was bei der hohen Nachfrage zur Überlastung des Systems führte. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) analysiert gegenwärtig die technischen Probleme und nimmt Rückmeldungen aus den Ordinationen entgegen. Für dieses Jahr standen insgesamt rund 100.000 Impfdosen zur Verfügung, während nächstes Jahr etwa 175.000 bereitgestellt werden sollen. Bestellobergrenzen sind vorgesehen, um eine faire Verteilung der Impfstoffe sicherzustellen und um zu verhindern, dass Impfstoffe ungenutzt bleiben.
Zukunft der Impfstoffe
Die Aussicht auf kostenlose Impfungen könnte dazu beitragen, die Impfquote in der älteren Bevölkerung zu erhöhen und damit das Risiko von schweren Krankheiten zu verringern. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Probleme rund um die Verfügbarkeit und Beschaffung der Impfstoffe nachhaltig gelöst werden. Die laufende Diskussion über das Impfprogramm zeigt, wie komplex die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind, insbesondere wenn es um die schnelle und gerechte Verteilung von medizinischen Ressourcen geht.