In Sierra Leone wird ein umfassendes Impfprogramm gegen Ebola gestartet, um die Beschäftigten im Gesundheitswesen zu schützen. Gesundheitsminister Austin Demby kündigte an, dass das Land als erstes weltweit diese Maßnahme umsetzt, um die "medizinische Front" besser abzusichern. Dieser Schritt ist besonders bedeutend, da Sierra Leone vor zehn Jahren eine der am stärksten betroffenen Nationen während der Ebola-Epidemie war, die fast 4.000 Todesopfer in dem Land forderte. Bei dieser Epidemie verloren sieben Prozent der Gesundheitsmitarbeiter ihr Leben. Impfstoffe, die durch die Impfallianz Gavi bereitgestellt werden, sind nicht nur für Ärzte, sondern auch für Rettungswagenfahrer, traditionelle Heiler und Seelsorger gedacht, die oft als Erste mit Erkrankten in Kontakt kommen. So berichtet die Kleine Zeitung.
Erhöhung der Behandlungskapazitäten
Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat in einem neuen Behandlungszentrum in Kailahun bereits 70 Patienten mit Ebola-Symptomen versorgt und rechnet mit einem Anstieg der Zahlen, da gezielte Suche nach infizierten Personen begonnen hat. Einsatzleiterin Anja Wolz erklärte, dass die gegenwärtige Lage alarmierend sei und dass die Gesundheitsbehörden unter starkem Zeitdruck stehen, um Kontaktpersonen zu identifizieren. Aktuell wurden allein in einem kleinen Dorf 40 Verdachtsfälle gemeldet. Besondere Aufmerksamkeit müssen die Gesundheitsbehörden nun auf die Infektionskontrolle und Schulungen für das medizinische Personal legen, um die Patientenzahlen in den Griff zu bekommen, wie auch die Website von Ärzte ohne Grenzen berichtete.
Das Behandlungszentrum in Kailahun ist die größte Ebola-Isolationsstation, die MSF jemals eingerichtet hat, mit Platz für 65 Betten. Um das Ansteckungsrisiko in den örtlichen Krankenhäusern zu senken, wird auch in den angrenzenden Städten Koindu und Daru eine verstärkte Behandlung von Symptomen angestrebt. Die Organisation hat die Notwendigkeit erkannt, nicht nur Patienten zu behandeln, sondern auch die Bevölkerung über Ebola und ihre Risiken aufzuklären, um Stigmatisierung zu verhindern und das Überleben erkrankter Personen zu verbessern.
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