Ärztekammer startet große Kampagne: Wir stärken Ihre Gesundheit!
Die Österreichische Ärztekammer startet am 16.09.2025 eine Kampagne zur Anerkennung ärztlicher Leistungen. Pressekonferenz in Wien.

Ärztekammer startet große Kampagne: Wir stärken Ihre Gesundheit!
Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hat eine neue Informationskampagne gestartet, die darauf abzielt, die Leistungen und die Kompetenz der Ärztinnen und Ärzte in Österreich hervorzuheben. Die Kampagne soll das Engagement der Ärzte im Gesundheitssystem würdigen und wird am 16. September 2025 um 10:00 Uhr in einer Pressekonferenz vorgestellt. Diese findet im Presseclub Concordia in Wien statt, und als Gesprächspartner wird OMR Dr. Johannes Steinhart, der Präsident der ÖÄK, anwesend sein. Medienvertreter sind eingeladen, sich unter pressestelle@aerztekammer.at anzumelden, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen, wie ots.at berichtet.
Die Informationskampagne hat den Titel: „Meine Gesundheit beginnt bei meiner Ärztin, bei meinem Arzt. Und nirgendwo sonst“. ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart kündigte an, dass die Kampagne dazu dienen soll, den Menschen „Beruhigung und Sicherheit“ zu bieten. Sie wird sich über verschiedene Kanäle erstrecken, einschließlich Spots im ORF vor der Sendung „Bundesland heute“, Zeitungsinseraten und Beiträgen in sozialen Medien, so vienna.at.
Wertschätzung für niedergelassene Ärzte
Ein zentrales Anliegen der ÖÄK ist es, das tägliche Engagement der niedergelassenen Ärzte zu verdeutlichen, die täglich rund 400.000 Menschen behandeln und wichtige Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Dies wurde auch durch die Aussage von Edgar Wutscher, dem Vizepräsidenten der ÖÄK, unterstrichen, der anmerkte, dass die Ärzte in Politik und bei Sozialversicherungen oft nicht die Anerkennung und Wertschätzung erhalten, die sie verdienen. Laut einer Umfrage von Statistik Austria sind jedoch 90 Prozent der Österreicher mit ihren Allgemeinmedizinern und Fachärzten zufrieden.
Zusätzlich äußerte Wutscher seine Besorgnis über die Problematik des Umgangs der Systempartner mit der Ärztekammer und kritisierte die Verbreitung von falschen Zahlen, sowie die Verleumdung von Wahlärzten. Dies wirft die Frage auf, wie junge Ärzte motiviert werden sollen, ins Kassensystem einzutreten. Derzeit erfolgt die Kommunikation zwischen Ärzteschaft und Systempartnern vor allem über Briefe, was Wutscher als unzureichend ansieht und eine Rückkehr zu direkter Kommunikation fordert.
Kritik am Gesundheitssystem
Im Kontext der Kampagne wurde auch die allgemeine Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem angesprochen. Präsident Steinhart berichtete von einer Spectra-Umfrage, die zeigt, dass 42 Prozent der Befragten das Gesundheitssystem als „mittelmäßig“ bis „sehr schlecht“ bewerten. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu 28 Prozent im Jahr 2021 dar. Als Hauptprobleme wurden der Ärztemangel im öffentlichen Bereich, lange Wartezeiten auf Behandlungs- und OP-Termine sowie der Trend zur Zwei-Klassen-Medizin identifiziert.
Die Ärzteschaft hat bereits Vorschläge zur Verbesserung unterbreitet, darunter eine bessere Ausbildung von Ärzten durch geeignete personelle Ressourcen, die Einführung eines einheitlichen und modernen Leistungskatalogs sowie flexible Kassenverträge. Steinhart betont die Bereitschaft der Ärzteschaft, aktiv an Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Österreich mitzuarbeiten, während fast 80 Prozent der Befragten von der Politik Verbesserungen im Gesundheitssystem fordern.