Aktuelle Entwicklungen aus dem Nahen Osten zeigen, dass Saudi-Arabien plant, die Ölförderung zu erhöhen. Dies hat das Potenzial, die globalen Ölpreise erheblich zu beeinflussen und könnte insbesondere für die russische Wirtschaft problematisch werden.
Die Initiative Riyads könnte die Einnahmen Russlands, die stark von den Ölverkäufen abhängen, negativ belasten. Saudi-Arabien, als eines der führenden Öl produzierenden Länder, scheint bereit, niedrigere Ölpreise in Kauf zu nehmen, um seine Marktanteile zu sichern. Dies steht im Gegensatz zu den vorherigen Vorgaben der OPEC+, bei denen man sich auf eine Produktionsreduzierung verständigt hatte, um die Preislage zu stabilisieren.
Ölproduktion: Saudi-Arabien setzt auf Erhöhung
Gemäß Berichten plant Saudi-Arabien, die Ölproduktion ab dem 1. Dezember 2024 zu steigern. Diese Maßnahme könnte im Rahmen der Bemühungen gesehen werden, die angestrebte Preisschwelle von 100 US-Dollar pro Barrel aufzugeben. Der entscheidende Punkt hier ist, dass die Ölpreise bereits im vergangenen Monat auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021 gefallen sind und unter 70 US-Dollar liegen. Wissenschaftler und Analysten zeigen sich besorgt über die möglichen Konsequenzen für die russische Wirtschaft, während das Land weiterhin in die militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine verwickelt ist.
Am 26. September konnte ein Rückgang bei den Ölpreisen von mehr als drei Prozent festgestellt werden, was der erste spürbare Effekt der Saudi-Arabischen Entscheidung war. Mit einer erhöhten Produktion könnte Saudi-Arabien tatsächlich die Einnahmen Russlands erheblich schmälern. Experten zeigen sich skeptisch darüber, wie Russland den anhaltenden Druck auf die Ölpreise bewältigen kann, während die Einnahmen durch den Ukraine-Konflikt bereits stagnieren.
Abhängigkeit Russlands von Ölverkäufen
Für Russland ist die Ölindustrie von zentraler Bedeutung. Laut dem Observatory of Economic Complexity machten die Exporte von Rohöl im Jahr 2022 fast 27,3 Prozent aller Exporte des Landes aus. Die Hauptabnehmer dieser Rohölprodukte sind Länder wie China und Indien sowie einige, weniger bedeutende EU-Staaten. Diese Abhängigkeit zeigt, wie verletzbar die russische Wirtschaft hinsichtlich externer Preisschwankungen ist.
Um den russischen Einfluss weiter einzuschränken, haben westliche Verbündete einen Preisdeckel für russisches Öl eingeführt, der bei maximal 60 US-Dollar pro Barrel liegt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bereits die Flexibilität dieser Preisobergrenze angedeutet. Ein niedrigerer Preis könnte Russland noch schwerer treffen, wodurch sich die Argumentation der G7-Länder, die darauf abzielt, Russlands militärische Kapazitäten in der Ukraine zu schmälern, weiter verstärkt.
Ein Analyst hat die Situation als sehr besorgniserregend bezeichnet. Der derzeitige Trend zeigt, dass der Ölpreis möglicherweise sogar deutlich unter die 60 US-Dollar-Marke fallen könnte, was eine schwierige Ausgangslage für viele Ölförderländer darstellt. Ein solches Preisumfeld könnte sogar einen Preiskampf entfachen, bei dem Ölpreise von 40 US-Dollar pro Barrel nicht auszuschließen sind – ein Wert, der die derzeit vereinbarten Preisgrenzen der G7-Länder in den Schatten stellen würde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geplanten Maßnahmen Saudi-Arabiens nicht nur die Grundlagen der globalen Ölpreise neu ordnen könnten, sondern auch Russlands wirtschaftliche Stabilität erheblich auf die Probe stellen. Die kommenden Monate könnten entscheidende Veränderungen mit sich bringen, die sowohl die geopolitische Landschaft als auch die wirtschaftliche Situation in Russland und darüber hinaus beeinflussen werden. Für weitere Details zu diesem Thema empfehle ich den Artikel auf www.merkur.de.
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