Der 27-jährige Sohn der norwegischen Kronprinzessin steht unter dem Verdacht, erneut vergewaltigt zu haben, und dies nur wenige Tage, nachdem er wegen eines ersten Vorwurfs verhaftet wurde. Die Vorwürfe werfen einen schweren Schatten auf die königliche Familie Norwegens und belasten nicht nur das öffentliche Image, sondern auch die persönlichen Beziehungen innerhalb des Königshauses.
Neue Vorwürfe gegen Marius Borg Høiby
Nach einer Anhörung im Osloer Amtsgericht, die am Mittwoch stattfand, erklärte der Polizeiprosecutor Andreas Kruszewski, dass die Osloer Polizei einen Haftbefehl für Marius Borg Høiby beantragt habe, da ein weiterer mutmaßlicher Vergewaltigungsfall ans Licht gekommen sei. „Der Grund für diesen Antrag ist, dass wir über Nacht und heute Morgen einen weiteren Vergewaltigungsfall entdeckt haben. Dies wurde in den Ermittlungsunterlagen identifiziert“, so die Polizeibehörde in einer Mitteilung an CNN.
Details der Vorwürfe
Die Ermittlungen zu diesem zweiten Vorfall laufen auf Hochtouren. „Der Fall betrifft sexuelle Handlungen ohne Geschlechtsverkehr mit einer Frau, die nicht in der Lage war, sich zu widersetzen. Das bedeutet, dass wir jetzt zwei Vergewaltigungsfälle gegen Marius Borg Høiby untersuchen“, ergänzten die Polizeibeamten.
Gemäß dem norwegischen Strafgesetzbuch kann eine solche sexuelle Nötigung mit einer maximalen Freiheitsstrafe von 10 Jahren geahndet werden.
Reaktion des Verteidigers
Høibys Anwalt, Øyvind Bratlien, teilte CNN am Donnerstag mit, dass sein Mandant lediglich ein Geständnis zu einem Vorfall des Körperverletzung gegen seine letzte Freundin sowie zu Sachbeschädigung in ihrer Wohnung und Drohungen ablegt. „Für die anderen Umstände erkennt er keine strafrechtliche Schuld an“, sagte Bratlien.
Erste Festnahme und Hintergrund
Høiby wurde am Montagabend festgenommen, da er der sexuellen Nötigung gegenüber einer Person, die bewusstlos ist oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, zu widerstehen, verdächtigt wird, erklärten die Behörden am Dienstag. In diesem Zusammenhang betonte die Polizei, dass es sich um die Durchführung einer „sexuellen Handlung ohne Geschlechtsverkehr“ auf das Opfer handelt, „das angeblich nicht in der Lage war, sich zu widersetzen.“
Das erste mutmaßliche Opfer ist eine Frau in ihren 20ern, die Høiby vor dem Vorfall nicht kannte. Sie hatte keinen Kontakt zu Høiby, bevor sie ihn am Tag des Vorfalls traf, teilte ihre Anwältin Hege Salomon mit.
Äußerungen des Kronprinzen
Kronprinz Haakon von Norwegen äußerte sich gegenüber dem staatlichen Rundfunk NRK zu der Situation und betonte, dass die Vorwürfe alle in Hörweite von Høiby betreffen. „Diese ernsthaften Anschuldigungen, mit denen sich Marius konfrontiert sieht, betreffen selbstverständlich auch uns. Heute denken wir an alle Betroffenen“, sagte er.
Er fügte hinzu, dass Polizei und Justiz genügend Raum erhalten sollten, um ihre Arbeit zu leisten. „Ich vertraue darauf, dass sie dies auf gute Weise tun werden“, betonte Haakon.
Familienhintergrund
Marius Høiby wurde geboren, bevor seine Mutter, Mette-Marit, den Kronprinzen Haakon heiratete und 2001 zur Prinzessin ernannt wurde. Er steht nicht in der Reihe der norwegischen Thronfolge.
Zur Berichterstattung trug auch Catherine Nicholls von CNN bei.
