
Die jüngsten internen Untersuchungen des israelischen Geheimdienstes Shin Bet und der israelischen Streitkräfte (IDF) enthüllen gravierende Versäumnisse im Vorfeld des verheerenden Angriffs der Hamas am 7. Oktober 2023. In dieser Nacht durchbrachen Tausende von Hamas-Terroristen den Grenzzaun an 114 Stellen, was zu einem massiven Übergriff in israelische Städte führte, bei dem 1200 Menschen getötet und 251 entführt wurden. Geheimdienstchef Ronen Bar räumte ein: "Wir sind gescheitert", nachdem der Bericht die katastrophale Lage und die unzureichenden Vorbereitungen aufdeckte, wie auch von vienne.at berichtet wurde.
Die IDF standen am Tag des Angriffs lediglich 767 Soldaten gegenüber 5000 Angreifern gegenüber. Dies führte zu einem unkoordinierten Abwehrversuch, bei dem die Truppe während nahezu zehn Stunden faktisch besiegt war. Der Kommandant der Gaza-Division wurde bereits früh am Morgen getötet, was die Situation weiter eskalierte. In den ersten Stunden herrschte Chaos, was eine adäquate Reaktion der IDF verhinderte. Bereits am 9. Oktober gelang es den Streitkräften, die Kontrolle über die Grenzgebiete zurückzugewinnen, nachdem sie die Gefahrenlage erst Stunden nach dem ersten Übergriff richtig einschätzen konnten, wie die NZZ berichtet.
Fehlende Reaktionen und Warnsignale
Besonders alarmierend ist, dass die IDF über fünf wichtige Warnsignale verfügten, die auf einen bevorstehenden Angriff hindeuteten, diese jedoch als unbedeutend abtaten. Viele dieser Hinweise lagen im Zusammenhang mit Anzeichen von ungewöhnlichen Aktivitäten im Gazastreifen. Trotz der klaren Belege ignorierte die militärische Führung die drohende Gefahr und hielt einen Angriff in dieser Größenordnung für unrealistisch. Diese Fehleinschätzungen resultieren auch aus der Überzeugung, dass die IDF der Hamas militärisch überlegen seien, wodurch die Einsätze im Gazastreifen reduziert wurden.
Die Untersuchung hat auch hervorgehoben, dass die Hamas bereits seit 2018 Pläne für einen Überfall auf Israel entwickelt hatte und diese 2023 fast vollständig ausgearbeitet waren. Während die IDF eine maximale Bedrohung durch 70 Terroristen annahmen, überwanden tatsächlich tausende Angreifer all ihre Erwartungen am Tag des Angriffs. Trotz der brisanten Ergebnisse des Berichts wird eine sofortige Untersuchung der Rolle der Regierung unter Ministerpräsident Netanyahu gefordert, die jedoch von ihm selbst auf nach dem Krieg verschoben wurde.
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