
In Israel fanden erneut massenhafte Demonstrationen statt, bei denen Tausende für ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der verbleibenden Geiseln in Gaza eintraten. Diese Proteste richten sich nicht nur gegen die Hamas, sondern auch gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Insbesondere in Tel Aviv versammelten sich die Menschen, um ihrer Meinung über den Gazakrieg Ausdruck zu verleihen. Auf den Plakaten waren emotionale Slogans wie "Wie viel Blut wird vergossen werden?" und "Beendet den Krieg" zu lesen, während zahlreiche Poster die Gesichter der noch in Gaza festgehaltenen Geiseln zeigten. Die Situation ist grauenhaft; seit 521 Tagen hält die Hamas 24 Geiseln unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen, während die Freigelassene über Misshandlungen und Folter berichteten.
Der Druck auf Netanyahu wächst, insbesondere nach kritischen Äußerungen von US-Präsident Biden. Die Demonstranten forderten eine Waffenruhe und die Rückkehr der letzten 101 Geiseln, die am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden. Unter den Geiseln befinden sich IDF-Soldaten und Zivilisten, die während eines Festivals entführt wurden, wie Edan Alexander und Matan Angrest, deren Familien jedoch Nachrichten erhalten haben, dass sie leben.
Proteste und ihre Hintergründe
Die Demonstrationen in Tel Aviv sind Teil eines größeren Aufschreis gegen die israelische Regierung und die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen. Viele Protestierer fordern die Freilassung der Geiseln. Besonders eindringlich ist das Motto der letzten Proteste: "Wir lassen sie nicht im Stich - wir geben nicht auf". Eine klangliche Botschaft aus einem gefangenen israelischen Soldaten, der um einen Austausch von Häftlingen bat, verstärkte den emotionalen Druck.
Gleichzeitig ist die Situation im Gazastreifen angespannt. Die Hamas hält nicht nur die Geiseln fest, sondern auch die sterblichen Überreste von 35 weiteren Personen. Militäroperationen und Luftangriffe von Israel auf Waffenlager der Hisbollah im Libanon stehen in direktem Zusammenhang mit dem Konflikt, der am 7. Oktober 2023 nach einem Massaker in Israel begann, bei dem über 1.200 Menschen ums Leben kamen. Die Fortsetzung der Kampfhandlungen und die instabile Waffenstillstandsvereinbarung machen es den Verhandlungen über die Geiseln freizulassen, umso schwerer.
Die Geiseln
Die Lebensbedingungen der Geiseln sind katastrophal, und viele von ihnen sind auch gesundheitlich schwer angeschlagen. Zahlreiche Berichte über Folter, Misshandlungen und Todesfälle durch die Hamas machen die Runde. Zu den Geiseln, die weiterhin leiden, gehören auch Zwillingsbrüder und Familienangehörige, wie die Brüder Ariel und David Cunio, die entführt wurden, wobei Ariel weiterhin in Gefangenschaft ist.
- Edan Alexander (21), IDF-Soldat, abgemagert in einem Video der Hamas zu sehen.
- Matan Angrest (22), entführt am 7. Oktober 2023.
- Gali und Ziv Berman (27), getrennt gehalten.
- Elkana Bohbot (35) und Rom Braslavski (21), beide während des Supernova-Festivals entführt.
- Nimrod Cohen (20) und viele weitere, deren Schicksale ungewiss sind.
Die anhaltende Unsicherheit über das Schicksal der Geiseln und die menschlichen Tragödien, die sich in den Tunneln von Gaza abspielen, bleiben ein zentrales Thema in den Protesten. Die Indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Geiseln stagnieren, während die Bevölkerung in Israel und die Angehörigen der Geiseln nach einer Lösung und vor allem nach Frieden drängen.
Die Geschehnisse der letzten Tage zeigen, dass die Situation komplex und schwierig ist. Die Demonstranten, viele von ihnen traumatisiert von den Erfahrungen ihrer Lieben, erinnern uns an das menschliche Leid, das in diesem Konflikt oft übersehen wird.
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