
Mexiko wird gegen Google gerichtlich vorgehen, wenn die auf Google Maps für US-Nutzer angezeigte Bezeichnung "Gulf of America" für den Golf von Mexiko weiterhin beibehalten wird. Dies teilte Präsidentin Claudia Sheinbaum am Montag mit. Sie argumentierte, dass der Befehl von US-Präsident Donald Trump zur Umbenennung nur für den Teil des Kontinentalsockels gilt, der unter US-Kontrolle steht.
Umstrittene Umbenennung durch Google
„Was Google hier tut, ist, den Namen des Kontinentalsockels von Mexiko und Kuba zu ändern, was nichts mit Trumps Dekret zu tun hat, das nur für den US-Kontinentalsockel galt“, erklärte Sheinbaum gegenüber Journalisten. „Wir stimmen dem nicht zu, und der Außenminister hat einen neuen Brief zu diesem Thema geschickt.“
Reaktion von Google auf die Kritik
Sheinbaum bezeichnete die Umbenennung als „falsch“ und fügte hinzu, dass Trumps Dekret „nur den Namen innerhalb seines eigenen Kontinentalsockels geändert hat, der sich 22 Seemeilen von der US-Küste erstreckt – nicht über den gesamten Golf.“ Letzte Woche hatte Google den Golf von Mexiko für US-Nutzer auf Google Maps in den Golf von Amerika umbenannt, und zwar unter Verweis auf „eine langjährige Praxis, Änderungen von Namen vorzunehmen, wenn sie in offiziellen Regierungsquellen aktualisiert wurden.“ Nutzer in Mexiko sehen das Gewässer weiterhin als Golf von Mexiko, während alle anderen Länder beide Namen angezeigt bekommen.
Mögliche rechtliche Schritte
Sheinbaum hatte bereits letzte Woche mit rechtlichen Schritten gedroht und erklärt, dass eine Klage in Betracht gezogen werde, falls der Technologieriese nicht korrigiert, was sie als „unrichtige Bezeichnung“ bezeichnete. CNN hat Google um eine Stellungnahme gebeten.
Neueste Informationen zu Googles Position
Während der Pressekonferenz am Montag las Sheinbaum eine Antwort von Google auf einen Brief, den Mexiko im Januar an das Unternehmen geschickt hatte, in dem die Entscheidung des Unternehmens, das Gebiet umzubenennen, angefochten wurde. In dem Schreiben von Google wurde erneut betont: „Wie wir vor zwei Wochen angekündigt haben und in Übereinstimmung mit unseren Produktrichtlinien haben wir begonnen, Änderungen in Google Maps einzuführen. Wir möchten bestätigen, dass Nutzer in Mexiko weiterhin ‚Golf von Mexiko‘ sehen werden.“
„Nutzer in den USA werden ‚Gulf of America‘ sehen. Alle anderen sehen beide Namen“, fügte das Schreiben hinzu.
Folgen für Mexiko
Sheinbaum erwähnte, dass Mexiko nun einen neuen Brief an Google sendet, in dem es heißt: „Jede Erwähnung der Initiative ‚Gulf of America‘ auf Ihrer Google Maps Plattform muss strikt auf den maritimen Bereich unter US-Jurisdiktion beschränkt werden.“
„Eine Ausweitung über diesen Bereich hinaus überschreitet die Befugnisse jeder nationalen Regierung oder privaten Entität. Sollte dies der Fall sein, wird die Regierung von Mexiko die entsprechenden rechtlichen Schritte einleiten, die für notwendig erachtet werden“, fügte sie hinzu. Sheinbaum betonte, dass Mexiko auf die Antwort von Google warten werde, bevor rechtliche Schritte unternommen werden.
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