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Im Heiligen Land brodelt es: Die Kirchenvertreter in Jerusalem warnen eindringlich vor einer drohenden Massenvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen. In einer gemeinsamen Erklärung, die von der Katholischen Nachrichten-Agentur veröffentlicht wurde, wird betont, dass diese mögliche Vertreibung eine "Ungerechtigkeit, die die Menschenwürde zutiefst verletzt" darstellt. Die führenden Religionsvertreter unterstützen damit die Position des jordanischen Königs Abdullah II. und des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, die klipp und klar gegen eine Vertreibung der Bevölkerung Stellung beziehen. Die Zerstörung durch den Krieg hat den Gazastreifen, der bereits nach einem Angriff der Hamas auf Israel zu einem Schauplatz unvorstellbaren Leids wurde, in eine humanitäre Katastrophe verwandelt, wie Kathpress berichtete.
Die dramatischen Konsequenzen für die Region
Der Generaldirektor des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Sami Al-Yousef, beschreibt die Situation als äußerst kritisch und bezeichnet den total zerstörten Gazastreifen als "quasi unbewohnbar". Er warnte, dass der kürzlich in Kraft getretene Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas lediglich eine "temporäre Erleichterung" sein könnte. Zudem geht die Besatzungspolitik im Westjordanland weiter. So stehen Berichte über die Zerstörung palästinensischer Häuser und die zunehmende Gewalt von Siedlern im Raum. Diese Entwicklungen, wie Vatican News berichtete, könnten die blauäugigen Hoffnungen auf Frieden ins Wanken bringen und gefährden die instabile sozialpolitische Situation der Palästinenser weiter.
Die katholischen Kirchenführer fordern dringend die internationale Gemeinschaft auf, beim Wiederaufbau im Gazastreifen zu helfen und die humanitäre Unterstützung sicherzustellen. Besonders die palästinensische Bevölkerung, die unter diesen verheerenden Bedingungen leidet, benötigt einen ungehinderten Zugang zu Hilfsangeboten. Al-Yousef hebt hervor, dass die derzeitige israelische Regierung alles daran setzt, bereits erzielte Fortschritte der Oslo-Abkommen zu untergraben und den Status quo im Westjordanland zu destabilisieren. In diesem angespannten Klima stehen insbesondere die unterbrochenen Arbeitsmöglichkeiten und die eng gefassten wirtschaftlichen Perspektiven für Palästinenser, insbesondere für Christen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
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