Wiener Konferenz: Westbalkan-Staaten bündeln Kräfte für Wettbewerbskraft!

Wien, Österreich - Vom 26. bis 27. Mai 2025 fand in Wien eine internationale Konferenz mit dem Titel „Building Effective Market Institutions in Western Balkans“ statt. Diese Veranstaltung, die von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in Zusammenarbeit mit der Weltbank organisiert wurde, brachte Vertreterinnen und Vertreter von Wettbewerbsbehörden sowie Finanzregulatoren aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien zusammen. Ziel der Konferenz war es, Strategien zur Stärkung der Institutionen in der Region und zur wirtschaftlichen Integration zu erörtern.
Die Konferenz wurde offiziell von Bundesministerin Claudia Plakolm und Sektionschef Mag. Harald Waiglein eröffnet. Neben dem Austausch über aktuelle Entwicklungen der Wettbewerbspolitik standen Diskussionsrunden zur transnationalen Fusionskontrolle und der Verbindung von Wettbewerb und Finanzstabilität auf der Agenda. Expertinnen und Experten moderierten die Sitzungen, die auch praxisorientierte Trainings zur Durchsetzung des Kartellrechts beinhalteten. Ein Schwerpunkt des Trainings lag auf dem Überblick über Ermittlungsprozesse, angefangen bei der Beurteilung von Beschwerden bis hin zu Hausdurchsuchungen.
Langfristige Kooperation und Unterstützung
Der zweite Konferenztag wurde von Generaldirektorin für Wettbewerb, Natalie Harsdorf, eröffnet. In ihrer Ansprache betonte sie den Wert des Beitrags Österreichs zur Unterstützung der westbalkanischen Staaten durch eine enge Kooperation mit der Weltbank. Dies ist Teil eines langfristigen Projekts zur Stärkung der Wettbewerbspolitik und -durchsetzung in dieser Region.
Im weiteren Kontext der wirtschaftlichen Integration trat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim Westbalkan-Gipfel in Tirana auf. Sie rief zu einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der EU und den Westbalkanstaaten auf, um die notwendigen Reformen für den EU-Beitritt zu beschleunigen. Von der Leyen stellte einen umfassenden Wachstumsplan vor, der aus vier Säulen besteht und darauf abzielt, die außenwirtschaftlichen Beziehungen zu intensivieren sowie die Volkswirtschaften der Region bis Ende des Jahrzehnts zu verdoppeln.
Der Wachstumsplan für den Westbalkan
Der Wachstumsplan umfasst folgende Kernpunkte:
- Integration in den Binnenmarkt: Schaffung von Öffnungen für Unternehmen des Westbalkans in sieben Schlüsselbereichen, darunter Zollwesen, bargeldlose Zahlungen und Roaming.
- Vollendung des gemeinsamen regionalen Marktes: Ziel ist eine BIP-Steigerung um 10 Prozent durch die Marktöffnung für Nachbarländer.
- Reformen: Einheitliche Regeln und Standards sollen den Zugang zum europäischen Binnenmarkt erleichtern und die Attraktivität für Investoren erhöhen.
- Erhöhung der EU-Mittel für Investitionen: Ein vorgeschlagenes Investitionspaket von 6 Milliarden Euro, bestehend aus Finanzhilfen und Darlehen, soll an die Durchführung der Reformen geknüpft werden.
Ursula von der Leyen äußerte ihr Vertrauen, dass dieser Wachstumsplan auch im Westbalkan erfolgreich sein wird. Dies verdeutlicht die fortwährenden Bemühungen zur wirtschaftlichen Integration der Region, die sich als zentral für die europäischen Perspektiven der Westbalkanstaaten erweisen könnten.
Die Entwicklungen und Strategien, die auf der Konferenz in Wien diskutiert wurden, sind somit Teil eines breiteren Rahmenplans, der die Zusammenarbeit zwischen der EU und den Westbalkanstaaten fördern und die wirtschaftliche Stabilität in dieser wichtigen Region stärken soll. Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie bei OTS und zu den Plänen von Ursula von der Leyen beim Westbalkan-Gipfel hier.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wien, Österreich |
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