Teenie-Dieb in Wien: Mutter bestraft Sohn mit Ohrfeigen!

Wagramer Straße, 1220 Wien, Österreich - In Wien-Donaustadt kam es zu einem Vorfall, der die Diskussion um Jugendkriminalität erneut entfacht. Ein 13-jähriger Junge wurde von seiner Mutter mit zwei Ohrfeigen bestraft, nachdem er gemeinsam mit einem Gleichaltrigen versucht hatte, ein Elektrofahrrad zu stehlen. Die Polizei entdeckte die beiden Burschen gegen 16:00 Uhr neben einem beschädigten E-Bike auf der Wagramer Straße. Bei ihrer Kontrolle fanden die Beamten Werkzeug, das offenbar für den Diebstahl verwendet wurde. Beide Jungen erlitten Verletzungen und mussten von der Berufsrettung versorgt werden. Nach der medizinischen Betreuung wurden sie ihren Erziehungsberechtigten übergeben.
Die Reaktion der Mutter des Jungen war eindeutig: Sie äußerte verbal ihre Missbilligung über die kriminellen Aktivitäten ihres Sohnes. Doch die Situation eskalierte, als die Polizei mehrere Schläge der Mutter unterband. Diese wurde wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung angezeigt, was zusätzliche Fragen zum Umgang mit jugendlichen Straftätern aufwirft.
Hintergründe zur Jugendkriminalität
Die Statistik zeigt, dass Kinder häufig zu leichten Straftaten neigen, darunter Diebstahl und Hehlerei. Insbesondere Kinder unter 14 Jahren sind strafunmündig, was bedeutet, dass sie für ihre Taten nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Ab einem Alter von 14 Jahren können Jugendliche jedoch für ihr kriminelles Verhalten zur Verantwortung gezogen werden, was in diesem Fall nicht zutreffen würde. In der Regel werden leichtere Delikte, wie sie bei Schülern häufig vorkommen, mit Erziehungs- oder Ordnungsmaßnahmen wie einem Verweis von der Schule geahndet. Die Motivation hinter solchen Taten kann in Abenteuerlust, Mutproben oder sogar einem Hilfeschrei an die Eltern liegen, wie Stangl-Taller untersucht hat.
Ebenso wird deutlich, dass männliche Jugendliche überproportional häufig in strafrechtliche Delikte verwickelt sind. So zeigt die Duisburger Längsschnittstudie, dass 84% der Jungen und 69% der Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren mindestens einmal straffällig wurden. Außerdem belegen die Daten, dass die Mehrheit der Jugendlichen im Zuge des Erwachsenwerdens ihr kriminelles Verhalten einstellt. Laut bpb ist diese Entwicklung jedoch nicht in Stein gemeißelt und die Kriminalität als soziales Phänomen lässt sich nicht objektiv messen.
Die registrierte Jugendkriminalität ist in den letzten Jahren zurückgegangen, wobei die Covid-19-Pandemie diesen Trend noch verstärkt hat. Gleichzeitig gibt es nach wie vor eine signifikante Zahl an Delikten, vor allem im Bereich des Ladendiebstahls, der bei Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren besonders häufig auftritt. Im Jahr 2021 lag die Aufklärungsquote für polizeilich registrierte Fälle bei 58,7% und unterstreicht die Effektivität der Polizeiarbeit.
Der gesellschaftliche Kontext
Einstufungen von Jugendlichen als „kriminell“ sind auch von sozialen Bedingungen abhängig. Es wird immer klarer, dass Integrationsprobleme und soziale Umstände eine zentraler Rolle in der Jugendkriminalität spielen. Jungen aus sozial benachteiligten Verhältnissen sind sowohl häufige Täter als auch Opfer von Straftaten. Mehrfachtäter, die oftmals männlich sind, zeigen häufig soziale und individuelle Defizite. Die bpb hebt hervor, dass Prävention nicht nur die Symptome, sondern vor allem die Ursachen angehen sollte.
Die Vorfälle in Wien reflektieren somit ein größeres gesellschaftliches Problem, das über individuelle Taten hinausgeht, und fordern ein Umdenken in der Herangehensweise an die Themen Jugendkriminalität und soziale Erziehung.
Details | |
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Vorfall | Diebstahl, Körperverletzung |
Ort | Wagramer Straße, 1220 Wien, Österreich |
Verletzte | 2 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |