Wiener Gourmet-Tempel in der Pleite: C.O.P. GmbH schließt die Türen!

Biberstraße 8, 1010 Wien, Österreich - C.O.P. GmbH, ein renommiertes Gourmetrestaurant in der Biberstraße in Wien, hat Insolvenz angemeldet. Der Grund hierfür liegt im Verlust des Geschäftslokals nach zwei Jahren Betrieb sowie in massiven Investitionen, die sich nicht amortisiert haben. Die Schließung des Standorts in der Biberstraße 8 war ausschlaggebend für die Pleite, nachdem ein kurzfristig bezogener Übergangsstandort nicht die erforderlichen Kapazitäten bieten konnte, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Über die genauen Verbindlichkeiten der C.O.P. GmbH liegen keine näheren Informationen vor.
Die Betreiber der C.O.P. GmbH hatten beträchtliche Mittel in die Ausstattung und die Gestaltung ihres Lokals investiert, jedoch konnten diese Kosten nicht wieder eingespielt werden. Die Wurzel des Problems war ein geplatzter Mietvertrag, der ursprünglich über einen Untermietvertrag mit der The Location dot one GmbH abgeschlossen wurde. Zudem wurde im Februar 2024 ein Insolvenzverfahren über das Vermögen von The Location dot one GmbH eröffnet, nachdem die Eigentümerin der Liegenschaft und die C.O.P. GmbH keine Einigung bezüglich eines neuen Hauptmietvertrags erzielen konnten.
Hintergründe und Herausforderungen in der Gastronomie
Die Gastronomie in Wien leidet stark unter den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie. Laut aktuellen Berichten müssen zahlreiche Lokale schließen. Die beliebten „Roberto American Bars“ in der City haben ihre Pforten für immer geschlossen, und auch das Restaurant „Berger & Lohn“ im 18. Bezirk ist dauerhaft dicht. Inhaber Horst Scheuer berichtet von einem Rückgang der Gästezahlen um über 50% nach dem Lockdown. Ein Sanierungsverfahren wurde für das Lokal in der Gentzgasse eingeleitet.
Ein weiteres traditionsreiches Restaurant, das griechische Lokal „Achilleus“, schließt nach über 50 Jahren, trotz eines Sanierungsplans, der die Insolvenz nicht verhindern konnte. Die gestiegenen Energiekosten und der Mangel an Personal haben maßgeblich zur Schließung beigetragen. In der Stadt mussten auch andere Lokale, wie die „Beethoven“ und „Bierstöckl“, eine endgültige Schließung bekanntgeben. Die Wirtschaftskammer Wien macht die steigenden Betriebskosten, hohe Mieten und Veränderungen im Ausgehverhalten der Wiener verantwortlich. Immer weniger Menschen essen auswärts.
Wirtschaftliche Trends und Prognosen
Die Probleme sind nicht auf Wien beschränkt. Ein Bericht zeigt, dass im Jahr 2023 jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie aufgegeben hat. In den letzten drei Jahren haben insgesamt etwa 48.000 Betriebe geschlossen und 6.100 Insolvenzanträge gestellt, wobei die Schließungen 2023 bei 14.000 lagen, was höher ist als in den drei Jahren zuvor, jedoch unter dem Vor-Corona-Niveau bleibt. Die hohen Kosten für Energie, Wareneinkauf und Personal sowie die Anhebung der Mehrwertsteuer für Speisen von 7 auf 19 Prozent verschärfen die Situation noch weiter. Experten warnen, dass 2024 die Zahl der Insolvenzen wieder auf das Niveau vor der Pandemie steigen wird.
Die Gastronomie sieht sich einem Selektionsprozess gegenüber, da Unterstützungen während der Corona-Pandemie nicht ausreichten, um alle Betriebe zu retten. Der Fachgruppen-Obmann Gastronomie der Wirtschaftskammer Wien betont die Notwendigkeit, die Herausforderungen zu bewältigen, während die Branche weiterhin unter Druck steht. Dies unterstreicht die prekäre Lage vieler Betriebe, insbesondere der Kleinstunternehmen, die über 88% der Insolvenzen ausmachen.
Derzeit stehen die Betreiber der C.O.P. GmbH und viele andere in der Gastronomiebranche vor großen Herausforderungen, die nicht nur die finanziellen Aspekte ihrer Betriebe betreffen, sondern auch die Zukunft der Gastronomiekultur in Wien gefährden könnten.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | Verlust des Geschäftslokals, hohe Investitionen, geplatzter Mietvertrag, finanzielle Probleme |
Ort | Biberstraße 8, 1010 Wien, Österreich |
Quellen |