Wien kämpft gegen Operation-Wartezeiten: Private Kliniken einsatzbereit!

Wien, Österreich - Der 68. Wiener Gemeinderat tagte am Mittwoch, dem 23. April 2025, um 9 Uhr und diskutierte dabei unter anderem die aktuellen Wartezeiten für Operationen in städtischen Spitälern. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) stellte klar, dass 44% der jährlichen 140.000 Operationen akute Eingriffe sind, die ohne Wartezeit durchgeführt werden. Dies entspricht etwa 61.000 akuten Eingriffen pro Jahr oder täglich 168 Notoperationen. Hacker betonte, dass Wien im Vergleich zu anderen Bundesländern die kürzesten Wartezeiten habe. Trotzdem bleibt das Thema der Planbarkeit von Eingriffen angesichts der steigenden Patientenzahlen und des OP-Rückstaus, insbesondere nach der COVID-Pandemie, ein wichtiges Anliegen für die Stadtpolitik.

Ein wichtiger Aspekt der Diskussion war die Notwendigkeit, Patient*innen aktiv zu kontaktieren, die auf planbare Operationen warten. Diese Wartezeiten haben sich in den letzten Jahren verlängert, insbesondere für Hüft- und Knieoperationen, wo Patienten teilweise bis zu sieben Mal länger warten müssen als vor fünf Jahren. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) auf die Zusammenarbeit mit Privatkliniken wie PremiQaMed, um die Kapazitäten zu erweitern und die Wartezeiten zu verkürzen. Kurier berichtet, dass durch diese Maßnahme auch die Privatkliniken Confraternität und Goldenes Kreuz hinzugezogen werden, um planbare Eingriffe durchzuführen.

Kooperationen zur Optimierung der Gesundheitsversorgung

Die Stadt Wien hat bereits während der COVID-Pandemie erfolgreich mit den PremiQaMed Privatkliniken zusammengearbeitet. Informationen von wien.gv.at zeigen, dass dadurch über 2.400 planbare Eingriffe von WIGEV-Kliniken in Privatspitälern zwischen 2020 und 2022 durchgeführt wurden. Der Fokus liegt insbesondere auf Orthopädie, Allgemeinchirurgie, HNO, Urologie sowie der Mammachirurgie. Diese Kooperation soll nicht nur die Kapazitäten im öffentlichen Gesundheitswesen maximieren, sondern auch sicherstellen, dass Patienten kostenlos behandelt werden, ohne administrativen Aufwand oder zusätzliche Kosten.

Trotz dieser Maßnahmen gibt es auch kritische Stimmen. Die Gesundheitssprecherin der Volkspartei, Ingrid Korosec, sieht in der Kooperation ein Zeichen des Scheiterns der Stadtregierung, während Barbara Huemer von den Grünen den Plan als „Weg in die Sackgasse“ kritisiert. Sie bezeichnet die Maßnahmen als „billiges Wahlzuckerl“, jetzt wo die Stadt die Dringlichkeit des Problems erkannt hat. OTS zufolge wird dieser kritische Diskurs weiterhin in der Wiener Stadtpolitik geführt werden.

Neben der Gesundheitsversorgung diskutierte der Gemeinderat auch andere Themen wie die Einbindung junger Menschen in demokratische Prozesse. Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling informierte über das Pilotprojekt „Demokratieschulen“, die 360.000 Kinder und Jugendlichen in Wien als wichtige Akteure einbezieht. Ihre Ideen fließen in die neue Kinder- und Jugendstrategie ein, die bereits in Arbeit ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien auf mehreren Ebenen aktiv an der Verbesserung der Gesundheitsversorgung arbeitet. Diese Bemühungen sollen nicht nur die Wartezeiten für Patienten reduzieren, sondern auch die Beteiligung junger Menschen an politischen Entscheidungsprozessen stärken.

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Ort Wien, Österreich
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