Wien bereitet sich auf den ESC 2026 vor: Ampelpärchen und Tourismus-Hype!

Der Artikel beleuchtet den Einfluss des ESC 2015 auf Wien, inklusive LGBTQ+-Initiativen und die Bewerbung für 2026.
Der Artikel beleuchtet den Einfluss des ESC 2015 auf Wien, inklusive LGBTQ+-Initiativen und die Bewerbung für 2026.

Wien, Österreich - Der Eurovision Song Contest (ESC) hat Wien bereits in der Vergangenheit in den Fokus der internationalen Öffentlichkeit gerückt. Der letzte große Auftritt fand 2015 statt, als die Wiener Stadthalle die größte Eventlocation des Landes war. Diese Veranstaltung hinterließ nicht nur musikalische Spuren, sondern auch nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen in der Stadt.

Der ESC 2015 trug dazu bei, Wien als eine queerfreundliche Destination zu positionieren. Nach dem Event wurden in der Stadt herkömmliche Ampelmännchen durch Darstellungen hetero- und homosexueller Paare ersetzt. Diese Maßnahme, zunächst als temporäres Statement geplant, wurde zum dauerhaften Teil des Stadtbildes und erhielt internationale Aufmerksamkeit, unter anderem von der BBC und der „New York Times”. Zusätzlich wurden Zebrastreifen in Regenbogenfarben eingeführt.

Wien plant ESC 2026

Aktuell haben sich erste Städte in Österreich, darunter Wien, als mögliche Austragungsorte für den ESC 2026 positioniert. Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, unterstreicht die Bedeutung dieses Events für die Stadt und sieht darin eine große Chance mit einem potenziellen Werbewert im dreistelligen Millionenbereich. Wien hat seine Tourismuskapazitäten seit 2015 um 18.000 Betten erhöht, was etwa 25 Prozent mehr als zuvor entspricht.

Die Modernisierungen der Wiener Stadthalle, so werden Bühnenelemente, Dolmetscherkabinen und auch eine Klimaanlage genannt, zeigen, wie die Stadt auf den erneuten Gastauftritt vorbereitet. Während eine neue Eventhalle in St. Marx bis 2030 fertiggestellt wird, ist sie für den ESC 2026 nicht verfügbar, was die Vorbereitungen jedoch nicht stoppt.

Ein Blick in die Geschichte des ESC und seine Bedeutung für die LGBTQ+-Community

Der ESC hat seit den 60er-Jahren eine besondere Bedeutung für die LGBTQ+-Community. Experten wie Jan Feddersen betonen, dass die Performance der Künstler entscheidend für ihren Erfolg ist. Der Auftritt von Jean-Claude Pascal beispielsweise galt als mutig in einer Zeit, als Homosexualität zwar nicht mehr verboten, aber dennoch verpönt war. Ein Meilenstein war 1998 der Sieg von Dana International für Israel, die als erste Transfrau am ESC teilnahm.

Mit dem Sieg von Conchita Wurst im Jahr 2014 wurde der ESC nach Österreich zurückgeholt und die Veranstaltung erlangte erneut Bedeutung für die LGBTQ+-Community. Viele Künstler aus dieser Gemeinschaft haben im Rahmen des Wettbewerbs Erfolge gefeiert, was den ESC zu einer wichtigen Plattform für Vielfalt und Integration gemacht hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien nicht nur auf den ESC 2026 hinarbeitet, sondern auch die gesellschaftlichen Veränderungen, die der Wettbewerb im Jahr 2015 mit sich brachte, weiterhin verfolgt und feiert. Der ESC bleibt somit ein bedeutendes kulturelles Ereignis, das sowohl musikalische als auch soziale Dimensionen umfasst.

Für weitere Informationen über die bisherigen Entwicklungen und zukünftigen Pläne, lesen Sie den Artikel von exxpress.at, die Berichterstattung von orf.at und das Interview von srf.ch.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen