Weniger Mist: Naturfasern als Schlüssel zur Textilrevolution!

Wien, Österreich - Die heutige zeitgenössische Textilindustrie steht vor enormen Herausforderungen, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte betreffen. Laut der Initiative „natürlich weniger Mist“ sind die globalen Textilproduktion und -abfälle alarmierend gestiegen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Textilproduktion nahezu verdoppelt, und überwiegend aus Kunstfasern. In diesem Zusammenhang wird betont, dass nur etwa 1 % der Textilien weltweit recycelt wird. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind gravierend, da die Textilindustrie rund 10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht, wie wien.gv.at berichtet.
Die EU ist sich der Problematik bewusst und hat Maßnahmen ergriffen, um die Umweltauswirkungen von Textilabfällen zu minimieren. Im Jahr 2018 wurde die Abfallrichtlinie vom Europäischen Parlament angenommen, die dazu beitragen soll, die Verantwortung der Hersteller zu stärken. Geplant sind auch Vorschriften zur erweiterten Herstellerverantwortung, die sicherstellen, dass textile Hersteller die Kosten für die getrennte Sammlung, Sortierung und das Recycling ihrer Produkte tragen. Diese Maßnahmen sollen bis zum 1. Januar 2025 in den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt werden, um eine effizientere Nutzung und Wiederverwendung von Textilien zu fördern, berichtet europarl.europa.eu.
Tipps zur Reduzierung von Textilabfällen
Um den Textilabfall zu reduzieren, gibt es verschiedene Empfehlungen. Dazu gehört der Kauf von hochwertigen Kleidungsstücken und Secondhand-Waren. Auch eine sorgfältige Pflege der Textilien kann deren Lebensdauer verlängern. Darüber hinaus wird geraten, nicht mehr benötigte Kleidungsstücke weiterzugeben, zu tauschen oder zu spenden. Natürliche Materialien spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Textilien aus Naturfasern verursachen kein Mikroplastik und benötigen deutlich weniger Energie in der Herstellung. Baumwolle, Leinen, Hanf, Brennnessel und Wolle haben nicht nur umweltfreundliche Eigenschaften, sondern bieten auch zahlreiche Vorteile für den Tragekomfort, wie wwf.de hervorhebt.
Die Textilindustrie hat die Angewohnheit, Ressourcen intensiv zu verwenden, was sich negativ auf die Umwelt auswirkt. Jährlich fallen weltweit 92 Millionen Tonnen Textilabfall an. Rund 73% davon landen in Deponien oder werden verbrannt. Ein Umdenken ist dringend erforderlich; es wird eine nachhaltige Textilproduktion innerhalb planetarer Grenzen gefordert. Um die dringend benötigten Veränderungen zu erreichen, sind gemeinsame Anstrengungen aller Akteure erforderlich – vom Politiker über Hersteller bis hin zu Verbrauchern.
Kreislaufwirtschaft als Ziel
Eine zirkuläre Textilwirtschaft könnte entscheidend zur Reduzierung der Umweltauswirkungen beitragen. Dazu zählen Ansätze wie die Reduzierung von Überproduktion und -konsum, die Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen und die Einführung von Rückgabe- und Wiederverwendungsprogrammen. Die Branche muss sich außerdem mit der Mikroplastik-Verschmutzung auseinandersetzen, die hauptsächlich beim Waschen synthetischer Stoffe entsteht. Die Vision einer Kreislaufwirtschaft schließt die Herstellung langlebiger Produkte aus verantwortungsvoll gewonnenen Materialien ein und fördert deren Recycling zum Ende des Lebenszyklus.
Die Vielzahl an Maßnahmen und Empfehlungen unterstreicht, dass jeder Einzelne, aber auch Unternehmen und politische Institutionen gefordert sind, um einen Wandel zu einer nachhaltigeren und kreislauffähigen Textilindustrie herbeizuführen. Nur durch bewussten Konsum und innovative Ansätze kann ein positiver Einfluss auf die Umwelt und das Klima erzielt werden.
Details | |
---|---|
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |