Weinstein-Prozess: Geschworene entscheiden über erneutes Urteil!

Harvey Weinstein steht erneut vor Gericht wegen sexueller Übergriffe. Die Geschworenen beraten über das Urteil im New Yorker Verfahren.
Harvey Weinstein steht erneut vor Gericht wegen sexueller Übergriffe. Die Geschworenen beraten über das Urteil im New Yorker Verfahren.

New York, USA - Im aktuellen Prozess gegen den 73-jährigen Harvey Weinstein, der als zentraler Akteur der #MeToo-Bewegung gilt, beraten die Geschworenen über ein Urteil. Die Staatsanwaltschaft wirft Weinstein vor, zwischen 2006 und 2013 drei Frauen sexuell missbraucht zu haben. Weinstein plädiert auf nicht schuldig und weist die Vorwürfe entschieden zurück. Bereits 2020 wurde er aufgrund ähnlicher Anklagen zu 23 Jahren Haft verurteilt, dieses Urteil wurde jedoch 2024 aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben, was zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens in New York führte, wie Kleine Zeitung berichtet.

Die erneute Anklage stützt sich auf die Aussagen von den Frauen Mimi Haleyi, Jessica Mann und Kaja Sokola. Haleyi, die erste Zeugin, berichtete von ihrer Bekanntschaft mit Weinstein im Jahr 2004 und schilderte, wie er sie 2006 in einem Hotelzimmer vergewaltigte. Ihre Schilderungen sind Teil der Argumentation der Staatsanwaltschaft, die fordert, das Gericht solle Weinstein schuldig sprechen. Auf der anderen Seite behauptet die Verteidigung, die Frauen hätten Weinstein für ihre eigenen karrieretechnischen Ziele genutzt.

Weinsteins gesundheitlicher Zustand und Gerichtstermine

Es gibt nicht nur rechtliche, sondern auch gesundheitliche Herausforderungen, die Harvey Weinstein betreffen. Er leidet an Knochenkrebs und Diabetes und wurde am 23. April 2025 im Rollstuhl in den Gerichtssaal gebracht, wie ZDF berichtet. Der Prozess ist bis Ende Mai 2025 angesetzt, wobei weitere Zeugen erwartet werden.

Die Vorwürfe gegen Weinstein und die anschließenden rechtlichen Auseinandersetzungen trugen maßgeblich zur Entstehung und zum Aufschwung der #MeToo-Bewegung bei, die 2017 ihren Anfang nahm, als Alyssa Milano den Hashtag „Me Too“ auf Twitter verbreitete. Diese Bewegung hat nicht nur das Bewusstsein für sexuelle Übergriffe in der Gesellschaft geschärft, sondern auch das Vertrauen in Frauen gestärkt, die von solchen Vorfällen berichten. Geschlechterforscherin Fabienne Amlinger hebt hervor, dass die #MeToo-Bewegung auch patriarchale und sexistische Strukturen sichtbar gemacht hat und weiterhin neue Fälle sexuellen Missbrauchs ans Licht kommen, wie SRF analysiert.

Die gesellschaftliche Bedeutung von #MeToo

Fünf Jahre nach dem viralen Aufruf von Alyssa Milano zeigt die Debatte um sexuelle Belästigung und Übergriffe keine Anzeichen von Abnahme. Die Bewegung hat dazu beigetragen, dass Frauen, die von Übergriffen berichten, heute eher Glauben geschenkt wird. Kritiker bezeichnen die Reaktionen jedoch als übertriebene „Hexenjagd“ auf Männer, was in der feministischen Diskussion als überzogen betrachtet wird. Laut Amlinger ist es essentiell, das Bewusstsein für persönliche Grenzen auch in Zukunft hochzuhalten.

Details
Vorfall Sexualdelikte
Ort New York, USA
Verletzte 3
Quellen