Virtuelle Expedition: 350 Jahre alte Vogelmumie neu entdeckt!

Tiroler Universitäten präsentieren VR-Expedition zur Untersuchung einer 350 Jahre alten Mumie in den Ötztaler Alpen.
Tiroler Universitäten präsentieren VR-Expedition zur Untersuchung einer 350 Jahre alten Mumie in den Ötztaler Alpen.

Ötztaler Alpen, Österreich - Ein bemerkenswertes Projekt, das Wissenschaft und virtuelle Realität vereint, wurde von den Universitäten in Innsbruck vorgestellt. Unter dem Titel „Der Vogel aus dem Eis“ haben Wissenschaftler die Gletschermumie eines Purpurreihers, die vor über 350 Jahren im Gletschereis des Gurgler Ferners konserviert wurde, mithilfe modernster Technologien analysiert. Die Untersuchung umfasst Verfahren wie Mikro-Computertomographie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und histologische Analysen. Teilnehmer können das virtuelle Erlebnis auf einer Exkursion in einer Höhe von 3.000 Metern in den Ötztaler Alpen nacherleben und haben dabei die Möglichkeit, die Mumie interaktiv zu erkunden. Wie die Kleine Zeitung berichtete, wurde während einer Pressekonferenz auch eine 15-minütige virtuelle Expedition angeboten, die Journalisten beeindruckte.

Das Projekt wird interdisziplinär bearbeitet und vereint dabei Kenntnisse aus Medizin, Archäologie und Biologie. Der Projektleiter, Christian Huck, Direktor am Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der Uni Innsbruck, hob die wichtige Rolle der Zusammenarbeit in diesen Fachbereichen hervor. „Der Vogel aus dem Eis“ ist nicht nur eine wissenschaftliche Entdeckung, sondern auch eine Plattform zur Bildung und Kommunikation. Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) betonte die Bedeutung solcher innovativen Projekte für die Wissenschaftskommunikation und Ausbildung. Interessierte können sich über die Website der Medizinischen Universität Innsbruck für das VR-Erlebnis anmelden, das in Kooperation mit dem Tiroler XR-Unternehmen Mediasquad entwickelt wurde.

Interaktive Erfahrungen und didaktische Ansätze

Das Projekt, das mit 60.665 Euro vom Land Tirol unterstützt wird, hat das Ziel, die Zugänglichkeit von Bildung zu verbessern. Virtual Reality (VR) und Extended Reality (XR) können dazu beitragen, komplexe Themen, wie beispielsweise die Anatomie und die Umweltgeschichte, besser zu verstehen und in Schulen früher integriert zu werden. Die Teilnehmer des VR-Erlebnisses können sogar eine digitale Autopsie durchführen und die einzelnen Forschungsschritte nachvollziehen. Ein begleitender Fragebogen soll dabei helfen, die didaktische Wirksamkeit des Formats zu evaluieren.

Darüber hinaus wird das Potenzial von VR-Anwendungen in der Medizin immer deutlicher. Besonders in der orthopädisch-traumatologischen Forschung wird erwartet, dass diese Technologien in Zukunft eine wichtige Rolle in der Operationsplanung und der Patientenaufklärung spielen. Johannes Pallua, Forscher an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, hebt die Relevanz von XR-Technologien hervor, die helfen können, komplexe Eingriffe besser zu simulieren und dadurch die Behandlungsqualität zu verbessern, wie auch die Universität Innsbruck anmerkt.

In jüngster Zeit ist das Interesse an virtuellen Technologien in der Medizin gewachsen, und es gibt bereits Anwendungen, bei denen Ärzte VR-Brillen im OP nutzen, um radiologische Daten direkt auf den Patienten zu projizieren. Die Fortschritte in XR-Technologien könnten auch zukünftig neue Möglichkeiten zur Diagnose und präoperativen Planung eröffnen. Das Projekt wird weiterhin öffentlich präsentiert, sodass Interessierte die Chance haben, sich ein Bild von dieser innovativen Verbindung von Wissenschaft, Technik und Bildung zu machen. Die IDW bietet zudem weitere Hintergründe zu diesem spannenden Thema.

Details
Ort Ötztaler Alpen, Österreich
Quellen