Verkehrslärm belastet Millionen: Herzinfarkte und Schlaganfälle drohen!

Verkehrslärm belastet 34% der Österreicher. Erfahren Sie, wie Tempolimits und Umweltmaßnahmen helfen können.
Verkehrslärm belastet 34% der Österreicher. Erfahren Sie, wie Tempolimits und Umweltmaßnahmen helfen können.

Österreich - Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnt eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen des Verkehrslärms, der in Österreich zur häufigsten Lärmbelästigung zählt. Rund 34% der Bevölkerung ab 16 Jahren, also etwa 2,57 Millionen Menschen, sind laut dem VCÖ von diesem Problem betroffen. Besonders alarmierend ist, dass 84% der Betroffenen den Kfz-Verkehr als Hauptursache angeben, gefolgt von 10% für Flugverkehr und 6% durch Bahn- und Straßenbahnlärm. Diese permanente Lärmbelastung kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Schlafstörungen, erhöhten Blutdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen, warnen die Experten. Der VCÖ sieht hier dringenden Handlungsbedarf.

Dauerhafte Lärmbelästigungen erfordern eine strategische Herangehensweise. Der VCÖ empfiehlt Maßnahmen wie niedrigere Tempolimits, Verkehrsberuhigung sowie die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, darunter das Gehen und Radfahren. Eine Reduzierung der Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h wird als wirkungsvoll angesehen, da sie das Verkehrsaufkommen gefühlt halbiert. Auch eine Anpassung der Geschwindigkeitslimits auf Freilandstraßen, Autobahnen und Schnellstraßen könnte zu einer spürbaren Lärmminderung führen.

Maßnahmen zum Lärmschutz

Zusätzlich zur Senkung von Tempolimits gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, die zur Verringerung von Verkehrslärm beitragen können. Laut gesund.bund.de gehören hierzu die Einführung von mehr Tempo-30-Zonen und Ruhezonen in städtischen Gebieten sowie der Einsatz von Schallschutzwänden. Auch die Entwicklung leisere Reifenmaterialien für Autos und Motorräder spielt eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Lärm.

Der Ausbau der Elektromobilität und die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie Fahrräder sind ebenfalls essentielle Schritte, die nicht nur den Verkehrslärm verringern, sondern auch zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Dazu ruft der VCÖ die Bevölkerung auf, bis zum 4. Mai Problemstellen beim Radfahren auf einer Online-Karte zu markieren, um sie den zuständigen Behörden zu melden.

Individueller Lärmschutz

Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit individueller Maßnahmen zum Lärmschutz. Bei lauten Tätigkeiten, wie Rasenmähen oder bei Konzerten, empfiehlt gesund.bund.de den Einsatz von Gehörschutz. Auch in der Nacht können Ohrstöpsel eine ruhige Schlafumgebung fördern. Achtsamkeit in der Umgebung ist ebenso wichtig, um zu erkennen, ob Geräusche als störend empfunden werden, und gegebenenfalls Veränderungen herbeizuführen. Dazu zählt beispielsweise das Leiserstellen von Musik oder das Beeinträchtigen durch Ticken von Uhren oder Kühlschränken zu minimieren.

Um den Lärm besser zu managen, empfiehlt es sich, ruhige Orte aufzusuchen. Geringe Geräuschkulissen findet man oft in kleineren Straßen, Parks oder während Spaziergängen in der Natur. Der VCÖ und 5min.at betonen die Dringlichkeit, diese Maßnahmen ernst zu nehmen, um die Lebensqualität der Anwohner nachhaltig zu verbessern und ihre Gesundheit zu schützen.

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Ort Österreich
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