Neßler kritisiert Mattle: Tirols Wohnkrise bleibt ungelöst!

Neßler kritisiert Mattle: Tirols Wohnkrise bleibt ungelöst!

Tirol, Österreich - Barbara Neßler, grüne Nationalrätin aus Tirol, hat heute den Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) wegen seiner Untätigkeit in Bezug auf die hohen Wohnkosten scharf kritisiert. Laut ots.at verstehe Mattle die finanziellen Herausforderungen, mit denen Österreich konfrontiert ist, jedoch erkenne er die Ursachen nicht. Neßler verweist darauf, dass er die Kreditvorgaben der Finanzmarktaufsicht (FMA) beanstandet habe, während die hohen Immobilienpreise und niedrigen Löhne das Grundproblem darstellen.

Die Kritik gerichtet sich zusätzlich auf die ausbleibende Nutzung neuer gesetzlicher Möglichkeiten zur Bekämpfung von spekulativem Leerstand in Tirol. Neßler bemängelt, dass Gemeinden nicht mehr verpflichtet sind, eine Leerstandsabgabe zu erheben, was die ohnehin angespannte Situation nicht verbessert. Ihrer Meinung nach begünstigt die ÖVP ein finanzstarkes Klientel und unterlässt es, Vorbehaltsflächen für geförderten Wohnbau zu nutzen.

Wohnen in der Teuerungskrise

Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt werden durch steigende Durchschnittspreise und anhaltende Teuerung zusätzlich verschärft. Das Momentum Institut weist darauf hin, dass die Schaffung von leistbarem Wohnraum bei den Grundstückspreisen ansetzen muss. Der Anteil der privaten Immobilienunternehmen am Flächenumsatz in Wien wächst, während gemeinnützige und öffentliche Bauträger zunehmend aus dem Markt gedrängt werden. Deren Rückgang birgt die Gefahr, dass die Mietpreise im sozialen Sektor steigen.

Steigende Grundstückspreise, hohe Baukosten und Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank erschweren die Situation auf dem Markt für gemeinnütziges Wohnen. Ein beachtlicher Teil an gemeinnützigen Wohnungen hat jedoch eine dämpfende Wirkung auf die Mieten im privaten Bereich. Zudem wird die Notwendigkeit, Spekulation mit Grund und Boden zu erschweren, immer dringlicher. Der Mietmarkt zeigt derzeit besorgniserregende Tendenzen, wobei besonders Menschen aus der unteren Einkommenshälfte betroffen sind.

Aktion und Reaktionen

Neßler fordert zudem Maßnahmen wie eine verpflichtende Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene und eine deutliche Erhöhung der Maut. Die Verkehrszahlen in Tirol erreichen ein Allzeithoch, wobei die Verlagerung auf die Schiene rückläufig ist, was sich negativ auf die Umwelt auswirkt. Ein wichtiger Punkt Ihrer Kritik ist das Dieselprivileg, das für einen Großteil des Transitverkehrs verantwortlich ist. Mattle äußere sich jedoch nicht zu den Auswirkungen des steuerlich begünstigten Diesels auf den Transitverkehr, was Neßler als Inaktivität wertet.

Die allgemeine Wohnungskrise hat auch in Europa ausgeprägte soziale und wirtschaftliche Verwerfungen zur Folge. Laut awblog.at werden jüngere und armutsgefährdete Mieter:innen besonders hart getroffen. Die steigenden Wohnkosten in der EU und Österreich übertreffen die allgemeine Inflationsrate. Akuthilfen in der aktuellen Teuerungskrise sind bisher vor allem durch Einmalzahlungen erfolgt. Um die Wohnkosten zu verringern, könnten Maßnahmen wie eine Mietpreisbremse, die in anderen europäischen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wurde, eine Lösung darstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen am Wohnungsmarkt in Österreich dringende Aufmerksamkeit erfordern. Es ist notwendig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu ändern und den gemeinnützigen Wohnungsbau zu stärken, um einer drohenden Wohnungsnot vorzubeugen.

Details
OrtTirol, Österreich
Quellen

Kommentare (0)