Verborgene Netzwerke: AKP und Muslimbruderschaft in Europa entlarvt
Kambodscha, Kambodscha - Am 30. April 2025 wurde eine umfassende Studie veröffentlicht, die sich mit den Verbindungen zwischen der türkischen Regierungspartei AKP und der Muslimbruderschaft auseinandersetzt. Die Untersuchung, durchgeführt von der Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI) und unter dem Titel „The AKP and the Muslim Brotherhood: Making and Unmaking an Islamist Alliance in the Middle East and Europe“, wurde von Jan-Markus Vömel verfasst. Die Studie beleuchtet die transnationalen Netzwerke islamistischer Bewegungen im Nahen Osten und der Türkei.
Ein zentrales Anliegen der Untersuchung ist der Zusammenhang zwischen der AKP und der Muslimbruderschaft, die ihren Ursprung in Ägypten in den 1920er-Jahren hat. Die Ideologie der Milli-Görüş-Bewegung, die als Ausgangspunkt der AKP betrachtet wird, wurde unter dem Vorsitz von Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei etabliert. Die Muslimbruderschaft selbst ist in Ägypten verboten, agiert jedoch aktiv im Untergrund und in anderen Ländern. Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung der Hamas durch die türkische Regierung, die nicht nur Propaganda in türkischen Medien verbreitet, sondern auch den letzten großen Partner der AKP nach dem Scheitern des Arabischen Frühlings darstellt.
Ideologische Verknüpfungen und Einflussnahme
Beide Strömungen, die Muslimbruderschaft und die Milli-Görüş-Bewegung, sind ideologisch eng verbunden und streben ein „globales islamisches Erwachen“ an. Die Untersuchung zeigt signifikante personelle und strukturelle Überschneidungen zwischen diesen Bewegungen, insbesondere in Europa. Organisationen wie IGMG (Islamische Gemeinschaft Millî Görüş) sowie Ableger der Muslimbruderschaft fungieren als wichtige Vermittler in diesen Netzwerken.
Die türkische Religionsbehörde Diyanet arbeitet teilweise mit Akteuren zusammen, die der Muslimbruderschaft nahestehen. Ein Beispiel hierfür ist die Teilnahme von Mitgliedern aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft am „Treffen europäischer Muslime“ der DITIB im Jahr 2019. Solche transnationalen Aktivitäten werfen Fragen zur Wahrung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf, insbesondere im Hinblick auf den Einfluss politisch-religiöser Gruppierungen auf Gesellschaften in Europa.
Unterschiede zwischen Strömungen
Parallel dazu hat die Dokumentationsstelle Politischer Islam einen weiteren Bericht veröffentlicht, der die Unterschiede zwischen der Muslimbruderschaft und salafistischen Gruppen analysiert. Der Autor Zoltan Pall untersucht, wie beide Strömungen versuchen, Einfluss auf muslimische Minderheiten auszuüben, beispielsweise in Kambodscha. этой Studie beschreibt, dass die Muslimbruderschaft sich über die Vereinigung „Rahma“ organisiert, während salafistische Gruppen weniger offen und informeller strukturiert sind.
Die Erkenntnisse aus Kambodscha verdeutlichen die transnationale Gliederung und die heterogenen Ausprägungen islamistischer Netzwerke. Die Muslimbruderschaft hat sich im Bildungssektor etabliert und gewinnt in der muslimischen Community zunehmend an Akzeptanz, während Salafisten striktere und weniger tolerante Netzwerke fördern.
Salafismus als einflussreiche Bewegung
Salafismus, als eine der aktivsten islamistischen Bewegungen, fokussiert sich stark auf die frühislamischen Vorbilder und lehnt westliche Werte entschieden ab. Ein zentraler Punkt des Salafismus ist die Erhebung der Scharia zu einer absoluten Herrschaftsform. Die Unterscheidung zwischen politischem und jihadistischem Salafismus ist ebenfalls bedeutsam. Politische Salafisten distanzieren sich von Gewalt und setzen auf Propaganda zur Verbreitung ihrer Ideologie, während jihadistische Salafisten den militärischen Kampf als Pflicht betrachten.
Eine neue Broschüre des Bayerischen Innenministeriums thematisiert Salafismus, Radikalisierung und Präventionsmaßnahmen in Deutschland und stellt damit die Relevanz dieser Strömung für die hiesige Gesellschaft dar. Die fortlaufende Beobachtung und das Verständnis der islamistischen Bewegungen sind essenziell, um den Herausforderungen einer sich diversifizierenden Gesellschaft gerecht zu werden.
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Ort | Kambodscha, Kambodscha |
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