USA und Ukraine kurz vor Rohstoffabkommen: Was jetzt auf dem Spiel steht!

Vienna, Österreich - Die USA und die Ukraine stehen kurz vor der Unterzeichnung eines bedeutenden Rohstoffabkommens, das möglicherweise noch in dieser Woche finalisiert wird. Ukrainischer Ministerpräsident Denys Schmyhal gab an, dass das Abkommen innerhalb eines Tages unterzeichnet werden könnte, sobald alle erforderlichen Details abschließend geklärt sind. US-Finanzminister Scott Bessent hat erklärt, die USA seien bereit zur Unterzeichnung, vorausgesetzt Kiew ist ebenfalls bereit. Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko befindet sich auf dem Weg nach Washington, um die letzten Verhandlungen zu führen.

Die Gespräche über das Abkommen laufen seit Februar und standen zuletzt nach einem Eklat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump kurz vor dem Scheitern. Trump betonte dabei, dass die Ukraine über viele seltene Erden verfüge und von einer amerikanischen Präsenz beim Abbau profitieren könne, um „böse Akteure“ fernzuhalten. Die Ukraine, die sich seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion wehrt, erhofft sich durch das Abkommen finanzielle Mittel für den Wiederaufbau des vom Krieg betroffenen Landes.

Inhalt des Abkommens

Das zukünftige Rohstoffabkommen soll den USA privilegierten Zugang zu ukrainischen Ressourcen, insbesondere zu den strategisch wichtigen seltenen Erden, ermöglichen. Sicherheitsgarantien sind im neuen Abkommen jedoch nicht enthalten, wie mehrere Berichte bestätigen. US-Politikwissenschaftler Andrew Denison bewertete die bevorstehende Einigung als ein positives Zeichen für die Ukraine und hob die sicherheitspolitische Bedeutung einer Wirtschaftspartnerschaft mit den USA hervor.

Trump hat zudem betont, dass das Abkommen als Gegenleistung für US-Militärhilfen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesehen werden kann. Ein zentraler Aspekt des Abkommens sieht vor, dass die Einnahmen aus dem Abbau der ukrainischen Rohstoffe in einen bilateralen Investitionsfonds fließen. Dieser Fonds, der gemeinsam von den USA und der Ukraine verwaltet wird, soll Projekte in der Ukraine finanzieren, unabhängig von Rohstoffverkäufen, die bereits in den Staatshaushalt fließen.

Wirtschaftliche Implikationen und Konkurrenz durch die EU

Laut Berichten belaufen sich die geschätzten Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine auf mindestens 524 Milliarden US-Dollar über die nächsten zehn Jahre. Ein erster Vertragsentwurf wurde von Selenskyj abgelehnt, da die USA 50% der Einkünfte aus den Rohstoffen gefordert hatten. Allerdings scheinen die USA in den Verhandlungen nun Kompromisse einzugehen, um den Abschluss des Abkommens nicht zu gefährden.

Die EU hat ebenfalls ein konkurrierendes Angebot an die Ukraine unterbreitet, um einen Deal über kritische Rohstoffe abzuschließen. EU-Kommissar Stéphane Séjourné betonte, dass Europa ein vorteilhaftes Abkommen anbieten möchte. 21 der 30 für Europa kritischen Materialien können möglicherweise von der Ukraine geliefert werden, was die strategische Bedeutung der Verhandlungen unterstreicht. Während Trump Fortschritte in den Verhandlungen meldete, bleibt die Frage, ob die EU zeitnah eine Einigung erzielen kann oder ob sie im Wettbewerb um die ukrainischen Rohstoffe zu spät kommt.

Die ukrainische Regierung muss das Abkommen noch ratifizieren, bevor es Inkrafttritt, was die Dringlichkeit der Lösungen inmitten des anhaltenden Konflikts verdeutlicht.

Für weitere Informationen lesen Sie: vienna.at, deutschlandfunk.de, und deutsche-wirtschafts-nachrichten.de.

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Ort Vienna, Österreich
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