Überlebenskampf im Gazastreifen: Hoffnungslosigkeit wächst unter Familien

Im Gazastreifen leben Menschen in Angst und verzweifeltem Überlebenskampf, während Konflikte und humanitäre Krise eskalieren.

Gazastreifen, Palästina - Im Gazastreifen herrscht eine anhaltende humanitäre Krise, die das Alltagsleben der Bewohner auf den Kopf stellt. Die Menschen leben in ständiger Angst vor militärischen Angriffen und dem Verlust von Angehörigen. Die Lage ist besonders prekär, seit die israelische Armee Mitte März ihre Angriffe nach einer beinahe zweimonatigen Waffenruhe wieder aufgenommen hat. Die Besorgnis über eine mögliche Ausweitung dieser Einsätze wächst, während die israelische Führung an diesem Freitag über weitere militärische Maßnahmen entscheiden will. Dabei wird betont, dass Zivilisten geschont werden sollen, allerdings sind diese Angaben momentan nicht verifizierbar, wie vol.at berichtet.

Der Alltag im Gazastreifen ist für viele zu einem Überlebenskampf geworden. Der vierfache Vater Omer Ubaid hat seine beiden Kinder seinem Bruder anvertraut und im Gegenzug dessen Kinder in seine Obhut genommen, um das Überleben seiner Familie zu sichern. Eman Taisir hingegen möchte um jeden Preis mit ihrer Familie zusammenbleiben, da sie das Zusammensein als einzige Hoffnung sieht. Viele verbringen ihre Nächte in Kliniken, wie Samira Ahmed, die nach einem israelischen Bombardement im Hof einer Klinik Schutz sucht und dort unter freiem Himmel schläft.

Waffenruhe und humanitäre Hilfe

Die Waffenruhe, die am 3. Mai gegen 10:15 Uhr in Kraft trat, wurde von einem großflächigen Feiern auf den Straßen des Gazastreifens begleitet, wo auch maskierte Kämpfer der Hamas zu sehen waren. Trotz der vorübergehenden Beruhigung der Situation wurden bis zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens 19 Menschen durch israelische Angriffe getötet, wie Berichte des Zivilschutzes der Hamas zeigen. Die Waffenruhe wurde aufgrund der verspäteten Übermittlung einer Liste mit Namen von Geiseln durch die Hamas mehrmals hinausgezögert, was zu einer Protestreaktion des israelischen Polizeiministers Ben-Gvir führte, der aus der Regierungskoalition austrat.

Langsame, aber zögerliche humanitäre Hilfsmaßnahmen sind angelaufen. An den Grenzübergängen Kerem Schalom und Sikim wurden erste Lieferungen von Mehl und Lebensmittelpaketen abgewickelt. Doch die Lage bleibt angespannt, und Premierminister Netanjahu hat der Hamas mit einer Intensivierung des Krieges gedroht, sollte es zu Verstößen gegen die Vereinbarungen kommen. Trotz Zusicherungen der Hamas, sich an das Abkommen zu halten, bleibt die Situation angespannt, wie Deutschlandfunk berichtet.

Untragbare Lebensbedingungen

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist katastrophal. UNICEF warnte vor einem baldigen Versiegen der Lebensader für die Kinder der Region, wo Hunger, Durst und Krankheiten weit verbreitet sind. Die belagerten Bewohner sind gezwungen, in Abfallbergen nach Nahrungsmitteln zu suchen, während die Lebensmittelpreise massiv angestiegen sind. Hilfsorganisationen wie Oxfam und Save the Children kritisieren Israels Vorgehen und die systematische Unterversorgung der Zivilbevölkerung als völkerrechtswidrig.

Der Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IKRK) stark betont, dass Israel als Besatzungsmacht verpflichtet ist, die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Doch die Blockade und anhaltenden Bombardierungen stellen den Zugang zu humanitärer Hilfe in Frage. Die anhaltende Notlage und das Versagen der internationalen Gemeinschaft, effektive Hilfe zu leisten, zeigen die Dringlichkeit der Krise im Gazastreifen. Laut Angaben von tagesschau.de könnten 171.000 Tonnen Lebensmittel, die außerhalb von Gaza gelagert sind, die Bevölkerung für vier Monate ernähren, wenn der Zugang gewährt wird.

Details
Vorfall Krieg
Ursache Waffenruhe, Angriffe
Ort Gazastreifen, Palästina
Verletzte 19
Quellen