Tumult nach Mordurteil: Trauer und Wut vor Klagenfurter Gericht!

Ein 20-jähriger Soldat wurde wegen Mordes in Klagenfurt zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Proteste der Opferfamilie eskalierten.
Ein 20-jähriger Soldat wurde wegen Mordes in Klagenfurt zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Proteste der Opferfamilie eskalierten.

Spittal an der Drau, Österreich - Am 5. Juni 2025 wurde am Landesgericht Klagenfurt ein 20-jähriger Grundwehrdiener wegen Mordes schuldig gesprochen. Er erhielt eine Strafe von zwölf Jahren Haft, wobei das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Der Vorfall, der zu diesem Urteil führte, ereignete sich im Oktober 2022 in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau, wo der Angeklagte einen 21-jährigen Kollegen durch einen Schuss tödlich verletzte.

Nach der Urteilsverkündung kam es zu erhitzten Gemütern. Familienmitglieder des Opfers protestierten lautstark und forderten eine höhere Strafe für den Angeklagten. Im Laufe des folgenden Tumults vor dem Gerichtsgebäude wurden mehrere Polizeistreifen angefordert, um die Situation zu beruhigen.

Details zum Vorfall

Die Geschworenen hatten einstimmig mit 8 zu 0 Stimmen entschieden, dass es sich um Mord handelte. Der Richter erklärte, dass der Angeklagte die Waffe auf das Opfer richtete und den Abzug betätigte, was als „billigen in Kauf genommenen Mord“ gewertet wurde. Obwohl der Angeklagte die Schussabgabe zugab, beschrieb er sie als unabsichtlich und äußerte, er habe mit der Waffe „herumgespielt“ und sei durch das Ansprechen des Opfers erschrocken. Ein waffentechnischer Sachverständiger bestätigte jedoch, dass die Waffe und ihre Sicherungen einwandfrei funktionierten.

Die Staatsanwältin, Frau Wieser, argumentierte für einen bedingten Vorsatz, da das Abdrücken einer Waffe potenziell tödlich ist. Im Gegensatz dazu bezeichnete der Verteidiger den Vorfall als „tragisches Unglück“ und bat um Entschuldigung bei der Familie des Opfers.

Kontekst der Gewaltkriminalität in Österreich

Der Vorfall in Klagenfurt steht im Kontext zunehmender Gewaltkriminalität in Österreich. Laut einem Sicherheitsbericht stieg die Zahl der angezeigten Gewaltverbrechen im Jahr 2022 auf 78.836, was einem Anstieg von 16,9 % entspricht. Insgesamt wurden 191 Morde angezeigt, wobei 58 davon vollendet wurden. Die Aufklärungsquote bei Mordfällen lag bei 89,7 %.

Zusätzlich zur Gewaltkriminalität erlebte die Cybercrime im Jahr 2022 mit 60.195 Delikten einen neuen Höchststand. Auch die Vergewaltigungen stiegen um 8,1 % auf 1.139 angezeigte Straftaten. Die Gesamtzahl der Anzeigen in der Strafjustiz stieg 2022 um 16,6 % auf 298.086 Fälle.

Die Entwicklungen in Klagenfurt und die breitere statistische Erfassung von Gewaltverbrechen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die österreichische Gesellschaft derzeit steht. Dies wirft Fragen zur Prävention und zum Umgang mit solchen Vorfällen auf, die über den Einzelfall hinausgehen.

Details
Vorfall Mord
Ort Spittal an der Drau, Österreich
Verletzte 1
Festnahmen 1
Quellen