Tropische Urwälder in Gefahr: Zerstörung erreicht neuen Rekord!

Im Jahr 2024 erreichte die Zerstörung tropischer Urwälder einen alarmierenden Höchststand. Ursachen und Folgen im Detail.
Im Jahr 2024 erreichte die Zerstörung tropischer Urwälder einen alarmierenden Höchststand. Ursachen und Folgen im Detail.

Vienna, Österreich - Die Zerstörung tropischer Urwälder hat im Jahr 2024 alarmierende Ausmaße erreicht. Laut dem World Resources Institute (WRI) wurden insgesamt 6,7 Millionen Hektar Tropenwald vernichtet, was der Fläche Panamas entspricht. Dies ist der höchste Stand seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2002, wie vienna.at berichtet. Der WRI-Co-Direktorin Elizabeth Goldman zufolge ist das beispiellose Ausmaß der Zerstörung nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch für die CO2-Speicherung von äußerster Bedeutung.

Besonders besorgniserregend ist, dass fast die Hälfte der Zerstörungen, mit einem Ausstoß von 3,1 Milliarden Tonnen CO2, auf Waldbrände zurückzuführen ist. Diese Brände sind überwiegend menschengemacht und wurden durch den Klimawandel verstärkt. Zudem war 2024 das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, was unter anderem durch das Klimaphänomen El Niño bedingt war.

Klimawandel und Waldbrände

Im brasilianischen Amazonasgebiet wurden im Februar 2024 fast 3.000 Waldbrände registriert. Laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus stießen diese Brände zusammen mit Feuern in Bolivien und Venezuela schätzungsweise 4,1 Megatonnen CO2 aus. In Venezuela betrugen die Emissionen 5,2 Megatonnen, und Bolivien verzeichnete mit 0,3 Megatonnen einen Rekordausstoß, wie tagesschau.de berichtet.

Diese Dürre, die im Jahr 2024 herrschte, führte zu den schlimmsten Waldbränden seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999. Experten vermuten, dass das El Niño-Phänomen eine entscheidende Rolle bei der historischen Dürre im Amazonasgebiet spielte. Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit solcher Dürren zudem um das 30-fache erhöht.

Globale Auswirkungen der Waldzerstörung

Die Situation beeinträchtigt nicht nur Brasilien, sondern auch andere Länder wie Bolivien, das den zweiten Platz bei der Zerstörung von Tropenwäldern einnimmt. Diese Zerstörung hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht, ebenfalls hauptsächlich durch Brände. Auch im Kongo verschlechterte sich die Lage 2024, während in Indonesien und Malaysia Fortschritte beim Schutz der Tropenwälder erzielt wurden.

Die historischen Ursachen der Waldzerstörung reichen von der Nachfrage nach Palmöl, Soja, Rindfleisch und Holz bis hin zu neuen Herausforderungen durch verstärkte Nachfrage nach Produkten wie Avocados und Kakaobohnen. Zudem trägt der Bergbau und die Nachfrage nach bestimmten Metallen zur fortschreitenden Zerstörung der Wälder bei und verschärft die Situation zunehmend.

Zusätzlich ist der Amazonas-Regenwald in Brasilien laut einer 2021 durchgeführten Studie nicht mehr in der Lage, Kohlenstoffdioxid aufzunehmen und könnte sogar CO2 ausstoßen. Die Bilanz des größten Waldes der Erde ist negativ, da Rodungen und Brände in einem höheren Maße Holz verlieren, als durch Wachstum hinzukommt.

Laut spektrum.de ist dies ein problematisches Signal nicht nur für Brasilien, sondern für Wälder weltweit, die unter Trockenheit, Schadinsekten und zunehmendem Druck durch landwirtschaftliche Nutzungen leiden. Trotz der negativen Entwicklungen zeigen die Wälder weltweit insgesamt noch immer eine positive Bilanz in der CO2-Absorption, was bedeutet, dass sie mehr CO2 aufnehmen können, als sie verlieren.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Klimawandel, menschliche Aktivitäten, Trockenheit, erhöhte Nachfrage nach Produkten
Ort Vienna, Österreich
Quellen