Traumatische Erlebnisse: Wiener Gesundheitsverbund bietet Erste Hilfe!

Wien, Österreich - Ein schwerer Verkehrsunfall brachte kürzlich ein schwer verletztes Kind in eine Klinik, was bei der Pflegeperson Selina, die Mutter eines Kindes im gleichen Alter ist, zu einer emotionalen Ausnahmesituation führte. In diesem Zusammenhang stellt der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) sein neues Programm „Psychische Erste Hilfe“ (P.E.H.) vor, das darauf abzielt, Mitarbeiter*innen in Krisensituationen zu unterstützen und ihre emotionale Stabilität zu fördern. Das Programm hat sich aus der Erkenntnis entwickelt, dass psychische Belastungen und Traumatisierungen, wie sie oft im Gesundheitswesen auftreten, rasche und zielgerichtete Hilfe erfordern.
Das P.E.H.-Programm befähigt Mitarbeitende aller Kliniken dazu, sich zu psychischen Ersthelfer*innen ausbilden zu lassen. Diese Ersthelfer*innen bieten wichtige Soforthilfe in Krisensituationen. Sie leisten empathische Entlastungsgespräche, aktivieren soziale Netzwerke zur Stabilisierung und stellen Informationsmaterial zur Verfügung, das den Betroffenen hilft, Krisen zu bewältigen. Zudem erfolgt eine anonyme Dokumentation der Interaktionen, um die Wirksamkeit des Angebots zu evaluieren. Neben dieser wichtigen Unterstützung gibt es weitere Hilfsangebote; dazu zählen interne, niederschwellige Beratungen durch klinische Psycholog*innen und Krisen-Supervision für Einzelpersonen oder Teams, die nach belastenden Ereignissen zeitnah bereitgestellt wird.
Dringlichkeit psychologischer Erstbetreuung
Die Notwendigkeit einer schnellen psychologischen Erstbetreuung wird auch von anderen Quellen betont. Beschäftigte in Notaufnahmen sind häufig Gewalt und Bedrohungen durch alkoholiserte Patienten ausgeliefert, was deren psychischen Zustand stark belasten kann. Dies verdeutlicht das Potenzial körperlicher und psychischer Traumatisierungen, die durch unerwartete und gewaltsame Ereignisse ausgelöst werden können. Ein Beispiel hierfür ist eine Schlosserin, die gesehen hat, wie ein Kollege von einer falsch eingestellten Maschine schwer verletzt wurde. Solche Erfahrungen können gravierende Auswirkungen haben, einschließlich posttraumatischer Belastungsstörungen, wenn die Verarbeitung des Traumas unzureichend bleibt.
Hannah Huxholl von der DGUV hebt die Bedeutung schneller Hilfe in der Schockphase hervor, die als erste von drei Phasen nach einem Extremereignis betrachtet wird. Die Unterstützung der Betroffenen in dieser sensiblen Phase kann dazu beitragen, chronischen Folgen vorzubeugen. Anzeichen einer schlechten Verarbeitung, wie die Vermeidung von Kollegen oder Schwierigkeiten bei der Arbeit, sind Warnsignale, die nicht ignoriert werden sollten, da sie zu langfristigen Ausfallzeiten oder sogar zur Berufsunfähigkeit führen können.
Initiativen zur Unterstützung der Beschäftigten
Um die Versorgung nach traumatischen Ereignissen zu verbessern, können Sicherheitsbeauftragte aktiv werden, indem sie die Gefährdungsbeurteilung aktualisieren und Mitarbeitende zur psychologischen Erstbetreuung ausbilden. Zudem sollten Kontaktinformationen für psychologische Ersthelfer bekanntgemacht werden. Die Möglichkeit, psychologische Erstbetreuung durch externe Dienstleister anzubieten oder eigene Mitarbeiter auszubilden, ist eine wichtige Maßnahme, um den Beschäftigten in kritischen Situationen beizustehen. Die Weiterbildung erfolgt durch Fachleute der Notfallpsychologie und ist freiwillig.
Für Beschäftigte, die mit Kunden in Kontakt stehen, besteht ein erhöhtes Risiko für Gewalterfahrungen. Für diese Fälle bietet die gesetzliche Unfallversicherung ein Psychotherapeutenverfahren an, das kurzfristige Psychotherapie nach traumatischen Ereignissen ermöglicht. Dieses Netzwerk zur psychologischen Versorgung wird kontinuierlich ausgebaut, unter anderem durch die Etablierung von Videotherapie.
Der Wiener Gesundheitsverbund sowie die DGUV machen mit ihren Initiativen deutlich, dass psychische Erster Hilfe und eine umfassende Unterstützung für Mitarbeitende von größter Bedeutung sind, um in Krisensituationen den nötigen Beistand zu leisten und den Weg zur emotionalen Stabilisierung zu ebnen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichte des Wiener Gesundheitsverbundes unter Wiener Gesundheitsverbund, sowie die ausführlichen Informationen der DGUV zu psychologischer Erstbetreuung unter DGUV und DGUV aufrufen.
Details | |
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Vorfall | Verkehrsunfall |
Ort | Wien, Österreich |
Verletzte | 1 |
Quellen |