Syrien in Flammen: 19 Tote nach blutigen Kämpfen in Saidnaya!
Saidnaya, Syrien - Heute wurde ein besorgniserregender Anstieg der Gewalt in Syrien gemeldet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte dokumentierte mindestens 19 Tote und zahlreiche Verletzte in Saidnaya, einem Ort nördlich von Damaskus. Die Kämpfe stehen im Kontext eines niederschmetternden Konflikts zwischen der drusischen Minderheit und regierungstreuen sunnitischen Kämpfern. Diese jüngsten Vorfälle sind eine direkte Folge von gewaltsamen Ausschreitungen, die in Jaramana begonnen hatten und bereits mindestens 17 Menschenleben gefordert haben.
Auslöser dieser Unruhen war eine Tonaufnahme, die den Propheten Mohammed beleidigt und angeblich einem Mitglied der drusischen Gemeinschaft zugeschrieben wird. In einem explosiven Kontext, in dem die Drusen—eine religiöse Minderheit in Syrien, Libanon, Israel und Jordanien—historisch eine loyale Haltung gegenüber ihren Staaten einnehmen, steigt die Anzahl der durch die Konflikte betroffenen Zivilisten. Unter den Opfern in Saidnaya waren 3 Drusen und 16 regierungstreue Kämpfer.
Spannungen zwischen Religionsgemeinschaften
Wie bereits berichtet, ist Syrien ein ethnisch und religiös vielfältiges Land. Die Sunniten bilden mit etwa 75% der Bevölkerung die Mehrheit, während Alawiten und Christen jeweils etwa 10% ausmachen. Drusen, Schiiten und Jesiden sind ebenfalls Teil des gesellschaftlichen Gefüges. Der anhaltende Bürgerkrieg, der 2011 begann, hat jedoch diese jahrzehntelange friedliche Koexistenz gefährdet. Vor dem Bürgerkrieg gingen Schätzungen davon aus, dass Sunniten rund 75% der syrischen Bevölkerung ausmachten. Aktuelle Zahlen sind jedoch aufgrund fehlender Volkszählungen schwer zu bestätigen. Ja, die letzte Volkszählung fand 1962 statt.
Der Konflikt hat auch ethnische Spannungen verstärkt, insbesondere zwischen der arabischen Mehrheit und den Kurden, die die zweitgrößte Volksgruppe in Syrien darstellen. In den letzten Jahren haben sich die Kurden in Nord- und Ostsyrien eine autonome Verwaltung erkämpft, während sie unter der Herrschaft der Assad-Familie diskriminiert wurden. In dieser dynamischen Gefechtslage hat das syrische Innenministerium bereits klargestellt, dass der Druse, der für die beleidigende Tonaufnahme verantwortlich gemacht wird, nicht mit der Aufnahme in Verbindung steht. Dies wird von einem Vertreter der Drusen in Jaramana unterstützt, der behauptet, die Aufnahme sei gefälscht.
Einfluss externer Akteure und die Lage der Drusen
Mitte dieser Konflikte hat auch das israelische Militär reagiert, indem es eine „Warnoperation“ gegen eine extremistische Gruppe durchführte, die angeblich einen Angriff auf die Drusen vorbereitete. Israel hat erklärt, von Syrien Maßnahmen zum Schutz der Drusen zu erwarten. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Situation, in der zivile Opfer durch Gefechte in Städten wie Saidnaya immer häufiger werden. Anwohner berichten von erheblichen Schäden an Häusern und Autos durch Beschuss.
Der Syrien-Konflikt zeigt uns, wie tief die religiösen Gräben im Land sind. UN-Berichte warnen vor einer wachsenden Rolle der Religion im Konflikt. Die Unterstützung verschiedener religiöser Gruppen nimmt oft eine geopolitische Dimension an. Während Alawiten und Unterstützer des Regimes zusammenhalten, ist die Sunniten-Gemeinschaft teilweise in Opposition zum Regime vereint. Drusen haben in der Vergangenheit eine neutrale Position eingenommen, jedoch könnte sich ihre Lage im Falle eines Regimewechsels verschärfen.
Die eskalierende Gewalt in Syrien ist alarmierend und zeigt, wie tief die Spaltungen innerhalb der Gesellschaft sitzen. Angesichts der historischen Spannungen zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften und den fortwährenden Kämpfen ist eine friedliche Lösung fraglich. Die aktuelle Situation erinnert stark an vergangene Konflikte im Libanon und im Irak, wo religiöse und dschihadistische Gruppen in einem solchen Umfeld erstarken könnten.
Für weitere Informationen über die komplexe Struktur der syrischen Gesellschaft und den Einfluss verschiedener Religionen können die Berichte der Kleinen Zeitung, des Deutschlandfunks und der Deutschen Welle konsultiert werden.
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Ort | Saidnaya, Syrien |
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