Super-Knast im Dschungel: Frankreich kämpft gegen Terror und Drogen!

Frankreich plant bis 2028 ein Hochsicherheitsgefängnis in Französisch-Guayana für Drogenhändler und Terroristen, um die Kriminalität zu bekämpfen.
Frankreich plant bis 2028 ein Hochsicherheitsgefängnis in Französisch-Guayana für Drogenhändler und Terroristen, um die Kriminalität zu bekämpfen.

Saint-Laurent-du-Maroni, Französisch-Guayana - Frankreich plant den Bau eines neuen Hochsicherheitsgefängnisses in Saint-Laurent-du-Maroni, einer Region in Französisch-Guayana, um der wachsenden Bedrohung durch Drogenkriminalität und Terrorismus entgegenzuwirken. Justizminister Gérald Darmanin stellte das ehrgeizige Projekt vor, das bis 2028 abgeschlossen sein soll und für etwa 500 Insassen Platz bieten wird. Neben einem speziellen Bereich für islamistische Terroristen sind auch 60 besonders gesicherte Plätze für hochrangige Drogenhändler eingeplant. Die Baukosten werden auf rund 400 Millionen Euro geschätzt. vol.at berichtet, dass der Standort an die frühere französische Strafkolonie erinnert, die durch das Buch und den Film „Papillon“ bekannt wurde.

Das Gefängnisprojekt zielt darauf ab, Gewalt in französischen Gefängnissen zu bekämpfen und die Drogenkriminalität zu reduzieren. Innenminister Darmanin hebt hervor, dass die Region Guiana wegen ihrer Rolle als bedeutender Umschlagplatz im internationalen Kokainschmuggel besondere Aufmerksamkeit erfordert. Die Gegend hat die höchste Mordrate in Frankreich, was die Dringlichkeit des Vorhabens unterstreicht. Dies wird unter anderem durch das Jahr 2023 belegt, in dem die Mordrate 20,6 pro 100.000 Einwohner betrug. Gulf News hebt hervor, dass es darum geht, Führungspersönlichkeiten des organisierten Verbrechens zu neutralisieren und gleichzeitig den Konsum von Drogen zu bekämpfen.

Proteste und sicherheitspolitische Debatten

Die Ankündigung wurde jedoch von der französischen Gewerkschaft CGT kritisiert, die der Meinung ist, dass das Überseegebiet nicht als Lagerort für Kriminelle vom Festland verwendet werden sollte. Darmanin entgegnete, dass die Bürger der Überseegebiete denselben Anspruch auf Sicherheit wie die im Mutterland hätten. Dies spiegelt sich auch in den zunehmenden Angriffen auf Justizbeamte und Gefängnisse wider, die in den letzten Wochen in mehreren französischen Städten verübt wurden. In Städten wie Toulon, Villepinte und Nanterre gab es Übergriffe mit automatischen Waffen, die die gesellschaftliche Sicherheit in Frage stellen. Die Presse berichtet, dass die Nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft (PNAT) die Ermittlungen zu diesen Angriffen übernommen hat.

Die Überfüllung der bestehenden Gefängnisse in Frankreich, die teilweise um bis zu 200 Prozent überbelegt sind, macht die Situation zusätzlich komplex. Es wird ein neues Gesetz vorbereitet, das eine nationale Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität schaffen soll, um gezielter gegen die wachsende Gewalt und die Drogenkriminalität vorzugehen. Dies geschieht in einem Kontext, in dem im Jahr 2024 mehr als 110 Menschen aufgrund von Gewalt im Zusammenhang mit Drogenkriminalität getötet wurden. Die Behörden reagieren auf diese Situation, indem sie den Schutz des Gefängnispersonals erhöhen und die Sicherheitsstrategien weiterentwickeln.

Details
Vorfall Drogenkriminalität,Terrorismus
Ort Saint-Laurent-du-Maroni, Französisch-Guayana
Verletzte 340
Festnahmen 1
Quellen