Zukunft des Bundesheeres: Budgetkürzungen und milliardenschwere Investitionen!

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner kündigt Budgetkürzungen und Investitionen für das Bundesheer bis 2026 an.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner kündigt Budgetkürzungen und Investitionen für das Bundesheer bis 2026 an.

Steiermark, Österreich - Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat in einem Interview auf oe24.TV über die aktuellen Herausforderungen und Pläne des Bundesheeres gesprochen. Angesichts notwendiger Einsparungen von 161 Millionen Euro innerhalb der nächsten zwei Jahre betonte sie, dass die Umsetzung des Aufbauplans für das Bundesheer nicht gefährdet sei. Tanner ging auf die geplante Budgetsteigerung bis 2026 ein, die auf 5 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen soll.

Um die Finanzierungsziele zu erreichen, werden die Einsparungen in der Verwaltung ansetzen, nicht bei den Soldaten selbst. Sie berichtete, dass externe Beratungskosten reduziert und durch Digitalisierung Dienstfahrten eingespart werden sollen. Die Entscheidung über die Airpower 2026 ist noch nicht gefallen und muss in Abstimmung mit dem Land Steiermark und Red Bull getroffen werden.

Investitionen in die Landesverteidigung

Ab 2024 stehen dem Bundesheer insgesamt 4 Milliarden Euro zur Verfügung, was einem Anstieg um 700 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ist Teil einer langfristigen Strategie, in den nächsten vier Jahren insgesamt 16 Milliarden Euro in die Landesverteidigung zu investieren, mit dem Ziel, das Heeresbudget bis 2027 auf 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu steigern. Derzeit liegen die Ausgaben im Bereich der Verteidigung bei 0,72 Prozent des BIP.

Österreich plant, das Verteidigungsbudget für 2023 von 2,7 Milliarden Euro auf 3,38 Milliarden Euro zu erhöhen. Diese Erhöhung von 20 Prozent stellt eine essenzielle Stärkung des Bundesheeres dar. Tanner erklärte, dass die „Jahrzehnte lange Durststrecke“ nun beendet sei, und betonte dabei die Notwendigkeit, in die Ausrüstung der Soldaten sowie die Modernisierung der Fahrzeugflotte zu investieren.

Fokus auf Modernisierung

Ein wichtiger Bestandteil dieser Modernisierungen ist die Anschaffung von 850 neuen Lkw zur Erneuerung der Lkw-Flotte und die Nachbeschaffung für die ausgemusterten Saab-105-Trainingsjets. Der Budgetanteil für Investitionen soll künftig 30 Prozent des Gesamtbudgets betragen und um 66 Prozent erhöht werden. Zu den geplanten Beschaffungen zählen auch modernisierte Schützenpanzer und Hakenladesysteme.

Die Erweiterungsbemühungen umfassen ebenfalls die Ausrüstung der Soldaten und die Verbesserung der Luftabwehr, mit dem SkyShield für kurze und mittlere Reichweiten, während ein Sonderbudget für Langstrecken-Abwehrraketen später geprüft werden soll. Tanner versicherte, dass diese Maßnahmen das Bundesheer für junge Menschen attraktiver machen und das Verständnis für Demokratie fördern werden.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) bekräftigte, dass die Berechnung der Bundesheer-Pensionen Teil der Budgetstrategie sei, während die FPÖ klare Aussagen zu zukünftigen Budgets nach 2023 und zur Wiedereinführung des achtmonatigen Grundwehrdienstes fordert.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass bis 2027 dem Bundesheer 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung stehen werden. Diese Strategien zeigen das Bestreben der Regierung, die militärische Landesverteidigung in Österreich nachhaltig zu stärken und besser auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.

Für weitere Informationen zu den finanziellen Perspektiven des Bundesheeres besuchen Sie die Beiträge von oe24, MeinBezirk und Nachrichten.at.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Steiermark, Österreich
Quellen