Uraufführung Praterstern: Alltag zwischen Erinnerung und Tragik in Melk!

Uraufführung von "Praterstern" am 18. Juni 2025 in der Wachauarena, Melk. Ein Stück über den Alltag, Erinnerung und menschliche Beziehungen.
Uraufführung von "Praterstern" am 18. Juni 2025 in der Wachauarena, Melk. Ein Stück über den Alltag, Erinnerung und menschliche Beziehungen. (Symbolbild/DNAT)

Uraufführung Praterstern: Alltag zwischen Erinnerung und Tragik in Melk!

Melk, Österreich - Am 18. Juni 2025 wird das Schauspiel „Praterstern. Szenen aus unserem tragikomischen Leben“ von Michael Köhlmeier und Monika Helfer in der Wachauarena in Melk uraufgeführt. Bereits am 16. Juni fand eine Matinee im Gartenpavillon von Stift Melk statt, zu der Intendant Alexander Hauer und Köhlmeier einluden. Das Thema der Matinee, „Sich erinnern heilt“, stammt aus dem Stück und behandelt die komplexe Natur der Erinnerung, die Köhlmeier als selektiv und oft als eine Form des Selbstbetrugs sieht.

Köhlmeier verdeutlichte, dass Vergessen und Verdrängung auch eine notwendige Lebenskunst sein können. Seine Gedanken zur Wirklichkeit spiegeln Ingeborg Bachmanns Diktum zur Wahrheit in der Historie und im Privaten wider. Das Stück gewinnt an Aktualität, da es sich auch mit einem Terroranschlag auseinandersetzt, dessen Schock durch den Amoklauf in Graz verstärkt wird. Trotz äußerer Katastrophen bleiben persönliche Sorgen ein zentrales Thema im Werk.

Über das Stück und seine Entwicklung

Der Entstehungsprozess von „Praterstern“ war geprägt von einer getrennten, aber intensiven Kommunikation zwischen Köhlmeier und Helfer, die vor allem per E-Mail stattfand. In der Matinee äußerte Köhlmeier seine Erwartung, dass das Stück in die Tradition großer Mythen mündet, was jedoch nicht der Fall ist. Stattdessen wird es als „Lob des Alltags“ beschrieben, wie Hauer in seiner Anmoderation deutlich machte.

Das Werk thematisiert alltägliche Geschichten, die von Begegnungen, Unwägbarkeiten und den kleinen Freuden des Lebens handeln. Die Figuren zeichnen sich durch ihre Besonderheiten und Schwächen aus, mit denen das Publikum sympathisieren kann. Die Regie führt Christina Gegenbauer, unterstützt von einem kreativen Team, das Anja Lichtenegger für das Bühnenbild, Julia Klug für das Kostümbild und Nikolaj Efendi für die Musik umfasst.

Praterstern: Ein kultureller Kontext

Der Titel „Praterstern“ bezieht sich auf einen urbanen Verkehrsknotenpunkt von historischer Bedeutung, der als Vorplatz zu einem Vergnügungspark dient. Der Ort ist ein Symbol für Begegnung und das Auseinanderdriften von Menschen und Geschichten des täglichen Lebens. In diesem Zusammenhang werden Zufälle, Schönheit und die großen Ziele des Lebens thematisiert, während die Dialoge leicht und humorvoll gestaltet sind.

Das Ensemble, bestehend aus talentierten Schauspielern wie Julia Cencig, Hemma Clementi und Wolfgang Lesky, wird die facettenreichen Charaktere zum Leben erwecken. Das Werk ist ein Auftragswerk der Sommerspiele Melk und legt einen besonderen Fokus auf die Nähe zu den Figuren und deren Alltagskämpfen, wie Köhlmeier betont.

Die Uraufführung des Stücks findet am 18. Juni um 20:15 Uhr statt, und die Aufführungsrechte liegen beim Thomas Sessler Verlag. Das besondere Engagement von Künstlern und die Umsetzung in Melk können als Teil einer breiteren kulturellen Landschaft gesehen werden, die auch durch Initiativen wie das International Theatre in Frankfurt bereichert wird.

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OrtMelk, Österreich
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