Skandal um Nestlé: Macron in Wasser-Vertuschung verwickelt!

Der Skandal um Nestlés illegale Wasserbehandlungen in Frankreich wird beleuchtet, während der französische Senat Vertuschungsvorwürfe erhebt.
Der Skandal um Nestlés illegale Wasserbehandlungen in Frankreich wird beleuchtet, während der französische Senat Vertuschungsvorwürfe erhebt.

Frankreich - Der französische Senat erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierung von Präsident Emmanuel Macron im Zusammenhang mit einem Skandal rund um Nestlé und die Bearbeitung von Mineralwasser. In einem umfassenden Bericht, der die staatliche Vertuschung von illegalen Praktiken beim Umgang mit natürlichen Mineralwässern anprangert, kommt die Untersuchungskommission zu dem Schluss, dass die Regierung über die unzulässigen Behandlungsmethoden von Nestlé hinweg sah. Diese Verstöße betreffen Marken wie Perrier, Vittel, Hépar und Contrex, die alle Teil des Nestlé-Portfolios in Frankreich sind. Der Skandal wirft Fragen zur Einhaltung von EU-Vorschriften auf, die vorschreiben, dass natürliches Mineralwasser nicht behandelt werden darf, um seine Eigenschaften zu verändern, wie in der Richtlinie 2009/54/EG des Europäischen Parlaments festgelegt ist.

Bereits im Vorjahr berichteten französische Medien über die verbotenen Praktiken, die einen enormen wirtschaftlichen Schaden von über drei Milliarden Euro verursachten. Natürliches Mineralwasser wird üblicherweise 100 bis 400 Mal teurer verkauft als Leitungswasser, was den Verbraucher in die Irre führt. Das Präsidialamt, das seit 2022 über die betrügerischen Praktiken von Nestlé informiert war, wird in dem Bericht beschuldigt, eine „absichtliche Vertuschungsstrategie“ verfolgt zu haben. Insbesondere wird ein Regierungstreffen im Oktober 2021 erwähnt, das als Wendepunkt für die Genehmigung von Nestlés illegalen Verfahren angesehen wird. Nach diesem Treffen erlaubten die Behörden dem Unternehmen, die besagte mikrofiltrierende Behandlungsmethode einzusetzen.

Behörden und Nestlé: Ein problematisches Machtverhältnis

Nestlé, das argumentiert, die Nutzung von Mikrofiltation sei notwendig, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, sieht sich immer noch der Kritik ausgesetzt. Ein Bericht stellt fest, dass die genehmigten Filteranlagen in versteckten Bereichen installiert waren, was die Intransparenz des Unternehmens und das enge Zusammenwirken mit den staatlichen Behörden in einem negativen Licht erscheinen lässt. Es wird spekuliert, dass ökonomische Interessen eine Rolle bei der Beeinflussung der Behörden spielten, da der Markt für Mineralwasser in Frankreich viele Arbeitsplätze sichert.

Nestlé räumte bereits im letzten Jahr ein, verschiedene unzulässige Verfahren angewendet zu haben, und hat einer Strafzahlung von zwei Millionen Euro zugestimmt. Dennoch bleibt die Situation für die betroffenen Marken angespannt. Die zuständige Präfektur hat angekündigt, dass bis zum 7. August eine Entscheidung über die Erneuerung der Nutzungsbewilligung für die Perrier-Quelle getroffen wird, in der Nestlé das Filtersystem abstellen muss.

Unzureichende Kontrollen und mögliche Folgen

Die Untersuchungskommission befragte über 120 Beamte zu den Vorgängen. Alexis Kohler, der damalige Generalsekretär des Élysée-Palasts, weigerte sich, auszusagen. Insgesamt bleibt die Aufklärung des Skandals fast vier Jahre nach den ersten Enthüllungen unzureichend. Experten warnen, dass die bei Nestlé angewendete Mikrofiltation die Eigenschaften von natürlichem Mineralwasser verändern kann, was laut den Regelungen der EU unzulässig ist. Trotz dieser massiven Vorwürfe gab es bislang keine juristischen Konsequenzen für Nestlé, da das Unternehmen weiterhin als Betreiber von „natürlichem Mineralwasser“ agieren kann.

Angesichts der Komplexität des Falls und der damit verbundenen wirtschaftlichen Aspekte wird erwartet, dass die Debatte über die Kontrolle der Wasserentnahmen und die Qualitätssicherung von Mineralwässern in der kommenden Zeit intensiver geführt wird. Der Bericht fordert zudem eine klare und transparente Etikettierung der Produkte sowie strengere Regulierungen zur Vermeidung von Irreführungen in der Verbraucherinformation.

Details
Vorfall Korruption
Ursache Vertuschung
Ort Frankreich
Schaden in € 3.000.000.000
Quellen