Schuh Graf meldet Insolvenz: 27 Filialen weiter geöffnet!

Schuh Graf meldet Insolvenz: 27 Filialen weiter geöffnet!

Fellbach, Deutschland - Die Schuh Graf GmbH & Co. KG aus Fellbach, ein traditionsreiches Familienunternehmen in dritter Generation, hat am 12. Juni 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Antrag wurde vom Amtsgericht Stuttgart genehmigt, um den Geschäftsbetrieb langfristig zu stabilisieren und zu sichern. Das Unternehmen, das 1938 von Julius Graf gegründet wurde, betreibt 27 Filialen, die unter den Markennamen Schuh-Mann und QUICK SCHUH Schuhe verkaufen und beschäftigt rund 160 Mitarbeitende.

Die Insolvenzmeldung ist Teil eines wachsenden Trends, da auch andere Schuhhändler wie Görtz und Onygo ähnliche Schwierigkeiten haben. Branchenexperten beobachten ein herausforderndes Marktumfeld, das durch veränderte Konsumgewohnheiten, hohen Wettbewerbsdruck und steigende Kosten geprägt ist. Für Schuh Graf wird Steffen Beck als Sanierungsexperte aus der Kanzlei Pluta tätig und unterstützt die Geschäftsführung während des Verfahrens. Dr. Tibor Daniel Braun wurde als vorläufiger Sachverwalter bestellt.

Aktuelle Maßnahmen und Sicherheiten

Trotz der Insolvenzanmeldung läuft der Verkauf in allen 27 Filialen ohne Einschränkungen weiter. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die nächsten drei Monate durch Insolvenzgeld abgesichert, was den Mitarbeitern eine gewisse Sicherheit in dieser unsicheren Zeit bieten soll. Die Filialen befinden sich überwiegend in Baden-Württemberg, wobei zwei Ausnahmen in Rheinland-Pfalz und Hessen existieren.

Der Geschäftsführer Götz M. Graf zeigt sich optimistisch über die Sanierungsaussichten des Unternehmens. In einem zunehmend kompetitiven Markt, der durch den Online-Handel und Kaufzurückhaltung bedrängt wird, setzt Schuh Graf auf eine Neuausrichtung, um künftig wieder erfolgreich im Geschäft tätig sein zu können.

Die Herausforderungen für Unternehmen wie Schuh Graf sind nicht einzigartig. Im Jahr 2024 meldeten in Deutschland insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz an, was einem Anstieg von über 22% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gründe für diese Zuwächse sind sowohl gegenwärtige als auch frühere Krisen, die viele Betriebe hart getroffen haben. Man geht davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen weiter steigen könnte, vor allem bei Unternehmen, die bereits mehrere Jahre am Markt sind.

Obwohl Insolvenzen eine ernsthafte Situation darstellen, sind sie nur eine Form der Unternehmensschließung. Bei Betrachtung aller Schließungen, einschließlich der von ehemals Selbständigen, wird deutlich, dass Insolvenzen nicht die häufigste Ursache für Unternehmensaufgaben darstellen.

Insgesamt steht die Schuh Graf GmbH & Co. KG vor einer kritischen Phase, und die Branche verfolgt die Entwicklungen aufmerksam. Mit dem richtigen Ansatz könnte das Unternehmen die Wende schaffen, um sich in einem hart umkämpften Markt neu zu behaupten.

Weitere Informationen zu dieser Thematik können unter Vienna.at, Merkur.de und IFM Bonn gefunden werden.