Schock in Graz: Amoklauf fordert elf Leben – Sicherheitsdebatte entbrannt

Schock in Graz: Amoklauf fordert elf Leben – Sicherheitsdebatte entbrannt
Graz, Österreich - Am 10. Juni 2025 ereignete sich in Graz ein schwerer Amoklauf an einer Schule, der mindestens elf Menschen, darunter der Täter, das Leben kostete. Zahlreiche weitere Personen wurden bei diesem tragischen Vorfall schwer verletzt. Der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen bezeichnete die Tat als unbeschreiblich und äußerte sein tiefes Mitgefühl mit den betroffenen Familien. In einer emotionalen Ansprache betonte er die Notwendigkeit, Lehrerinnen und Schülern ein Gefühl von mehr Sicherheit zu geben
.
Die Reaktionen auf das schockierende Ereignis waren überwältigend. Van der Bellen und die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr sprachen über die erschütternden Gespräche, die sie mit den Betroffenen führten. Der Bundeskanzler Christian Stocker kündigte eine drei-tägige Staatstrauer an und kündigte eine Schweigeminute im ganzen Land für Mittwoch um 10 Uhr an. Die Stadt Graz, die oft als schön beschrieben wird, steht nun im Schatten dieser Tragödie.
Waffenrecht in Österreich im Fokus
Der Amoklauf wirft erneut Fragen über die Rechtslage zum Waffenbesitz auf, insbesondere hinsichtlich des 21-jährigen Täters, der zwei Waffen – eine Glock-Pistole und eine Schrotflinte – legal besaß. Eine dieser Waffen wurde in den Tagen vor der Tat gekauft. In Österreich sind rund 1,5 Millionen Waffen registriert, bei einer Bevölkerung von über neun Millionen Menschen. Die Bürgermeisterin Kahr forderte ein Waffenverbot im privaten Bereich.
Das österreichische Waffenrecht sieht verschiedene Kategorien vor, darunter verbotene Waffen und genehmigungspflichtige Schusswaffen. Der Besitz von Kategorie-B-Waffen erfordert eine Waffenbesitzkarte oder einen Waffenpass, wobei das psychologische Gutachten eine Voraussetzung für den Erwerb darstellt. Im Vergleich dazu hat Deutschland sein Waffenrecht in den letzten Jahren verschärft, insbesondere nach Gewalttaten wie dem Terroranschlag in Hanau. Hier müssen Antragsteller umfangreiche Nachweise vorlegen und ihre Zuverlässigkeit prüfen lassen.
Reaktionen und Unterstützung
Nach dem Amoklauf boten benachbarte Bundesländer Unterstützung in Form von Rat und Personaleinsatz an. Die Fragen zu den Waffenrechten und der Sicherheitslage in Schulen und Kindergärten sind dringlicher denn je. Van der Bellen äußerte, dass die aktuelle Sicherheitslage hinterfragt werden muss und ein lautes und empathisches Zeichen an die Gesellschaft gesendet werden sollte. Es besteht der Wunsch, die Wahrscheinlichkeit solcher Taten zukünftig zu verringern.
Der Schock über den Verlust von Leben, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, hat ganz Österreich erfasst. Viele Mitgefühlsbekundungen aus dem europäischen Ausland zeigen die weitreichende Betroffenheit über die Ereignisse in Graz. Es bleibt zu hoffen, dass diese Tragödie ein Umdenken im Umgang mit Waffen und deren gesetzlichem Rahmen in Österreich bewirken kann.
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Ort | Graz, Österreich |
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