Schock im Lötschental: Regen und Gletscherdrama gefährden Blatten!

Nach einem Gletscherabbruch im Lötschental, Schweiz, wächst die Sorge vor Regen und Muren. 300 Einwohner wurden evakuiert.
Nach einem Gletscherabbruch im Lötschental, Schweiz, wächst die Sorge vor Regen und Muren. 300 Einwohner wurden evakuiert.

Blatten, Schweiz - Im Lötschental, Kanton Wallis, Schweiz, herrscht große Sorge unter den Bewohnern nach einem dramatischen Gletscherabbruch. Am Sonntag wird Regen erwartet, was die Stabilität eines Schuttkegels gefährden könnte, der das Dorf Blatten unter sich begraben hat. Laut oe24 ist dieser Schuttkegel mit etwa neun Millionen Kubikmetern Material, wovon ein Drittel Eis ist, ein konzentriertes Risiko für die Region. Die Behörden warnen, dass die bereits angeschwollene Lonza, die teils durch enge Betonkanäle fließt, während Hochwassers über die Ufer treten könnte, löst die Situation noch kritischer aus.

Nachdem bereits 365 Menschen evakuiert wurden und viele Häuser von Blatten überflutet sind, zeigen die Messgeräte eine ruhige Lage an, während kleinere Wasserströme abfließen. Dabei ist es beruhigend, dass Anzeichen für Geröllabgänge oder Überschwemmungen nicht gemeldet wurden. Doch die Situation bleibt angespannt, da die Gemeinden Gampel und Steg bereits Vorkehrungen für eine mögliche weitere Evakuierung treffen. Diese beiden Orte liegen etwa 20 Kilometer talabwärts des verschütteten Dorfes und sind mit einem Staudamm ausgestattet, wo Wasser abgelassen wurde, um Überflutungen zu vermeiden, wie die Die Presse berichtet.

Gefahr durch klimatische Veränderungen

Die katastrophalen Ereignisse im Lötschental werden nicht isoliert betrachtet. Wissenschaftler und Experten beziehen sich auf die überall in den Alpen beobachtete Zunahme von Bergstürzen und Felsstürzen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen. Professor Michael Krautblatter äußert, dass es eine „absoluten Häufung“ von solchen Ereignissen in den letzten Jahren gibt. Der Klimawandel destabilisiert den Permafrost, was die Wahrscheinlichkeit von Erdrutschen und Gletscherschmelze erhöht, erklären Geologe Flavio Anselmetti und andere Fachleute, wie in einem Bericht von WDR festgehalten ist.

Die erhöhten Temperaturen tragen zur Beschleunigung der Schneeschmelze bei, was die Instabilität in vielen alpinen Regionen verstärkt, betont Permafrost-Experte Jan Beutel. Das Auftauen der Permafrostschichten lässt Wasser leichter zirkulieren, was Gesteinsbewegungen begünstigt. Diese komplexen Zusammenhänge bringen die Gemeinden und deren Bewohner in große Gefahr.

Aktuell bleibt die Lage in Lötschental angespannt, die Behörden überwachen die Situation rund um die Uhr. Während bis jetzt keine weitere Evakuierung geplant ist, bleibt die Möglichkeit für zukünftige Maßnahmen bestehen. Die Hoffnung der Bewohner liegt in einer stabilen Wetterlage, während Experten weiterhin besorgt auf den Einfluss des Klimawandels blicken.

Details
Vorfall Murenabgang
Ursache Klimawandel
Ort Blatten, Schweiz
Quellen